Handelsverband klagt über Umsatzrückgang

Warum Freiburger im Sommerschlussverkauf weniger zuschlagen

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Silas Schwab
Silas Schwab

Weil nun die Winterware kommt, ist Endspurt im Sommerschlussverkauf. Der Einzelhandel unter anderem in Freiburg spricht von einem schwachen Sommergeschäft und sucht nach Gründen.

In vielen Geschäften in der Freiburger Innenstadt hängen in diesen Tagen Rabattschilder: Bis zu siebzig Prozent ist Sommerkleidung reduziert. Die Händler wollen im Sommerschlussverkauf (SSV) schnellstmöglich noch loswerden, was geht. Denn die Winterware ist schon da. Und der Sommer war durchwachsen.

Handelsverband: Inflation hemmt die Shopping-Lust

Peter Spindler, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Südbaden, zieht für den Sommer eine durchwachsene Bilanz. Schon im ersten Halbjahr hatte der Einzelhandel in Baden-Württemberg einen Umsatzrückgang von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verkraften müssen. Auch das Sommergeschäft konnte das nicht ausgleichen, heißt es vom Handelsverband Südbaden. Aktuelle Zahlen liegen noch nicht vor.

Die Inflation habe den Konsum gehemmt. Gleichzeitig stehe der Einzelhandel unter extremem Konkurrenzdruck, auch durch den Online-Handel. Der Sommerschlussverkauf habe aber ohnehin keine so große Bedeutung mehr.

Es ist ja vielmehr so, dass Rabattaktionen im Grunde genommen über das ganze Jahr laufen, je nach Branche zu verschiedenen Zeiten.

Begrenzter SSV wurde 2004 abgeschafft

Einen zeitlich eingeschränkten SSV von zwei Wochen gibt es seit 2004 nicht mehr. Heute dürfen Händler frei entscheiden, wann sie ihre Ware reduzieren wollen. Das schwächt die Wirkung der Sommerrabatte ab.

Verkäuferin: Sommerreisen hemmen das Geschäft

Der SSV dauert inzwischen teilweise bis zu drei Monate. Sobald die großen Ketten anfangen zu reduzieren, müssten auch die kleinen nachziehen, erklärt Tanja Ruggiero, Inhaberin des Kleidungsgeschäftes S'NOB am Freiburger Rathaus.

Verkäuferin Tanja Ruggiero von S'NOB in Freiburg
Tanja Ruggiero reduziert noch mal was das Zeug hält.

Sie hat das Geschäft im Sommer als sehr schleppend wahrgenommen. Viele Einheimische verreisten jetzt und kauften ihre Sommerkleider lieber in Italien, Spanien oder Portugal als in der Heimat. Touristen, die nach Freiburg kommen, seien beim guten Wetter selten in der Stadt einkaufen gewesen.

Händler hoffen auf kühlen Herbst

Viele Kunden warteten inzwischen bewusst ab, bis die Sommerware reduziert wird, vermutet Ruggiero. Deshalb hofft sie jetzt auf einen kalten Herbst, damit die warme Kleidung über die Ladentheke geht, bevor dann die Winterware wieder reduziert wird.

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