Die Stadt Freiburg und das Land stärken die seit 2017 bestehende Sicherheitspartnerschaft "Sicherer Alltag". Innenminister Thomas Strobl (CDU) und Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) haben am Freitagmittag eine Vereinbarung dazu unterzeichnet. Ziel sei es, die Kriminalität dauerhaft zu senken, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen, sagte Horn.
In den kommenden zwei Jahren soll das Polizeipräsidium Freiburg rund 130 neue Stellen bekommen. Ein Drittel der Polizistinnen und Polizisten soll Horns Angaben zufolge in Freiburg eingesetzt werden. Auslöser für die Partnerschaft war 2016 der Mord an einer Studentin in Freiburg.
Sicherheit durch Nachtmediatoren und Vollzugsdienst
Dazu kommen präventive Ansätze, beispielsweise werden die Stellen der sogenannten Nachteulen und des städtischen Vollzugsdienstes verdoppelt. "Dadurch wird die Polizei beim Verfolgen von Ordnungsstörungen entlastet", unterstreicht Freiburgs Polizeipräsident Franz Semling. Um nächtlichen Straftaten vorzubeugen, hatte Freiburg schon vor rund zwei Jahren begonnen, das sogenannte Bermudadreieck - eine Partymeile, wo es immer wieder zu Straftaten kommt - per Video zu überwachen.
Kein Platz für Drogendealer in Freiburg
Durch gezielte Kontrollen soll außerdem die Drogenkriminalität eingedämmt werden. Der Stühlinger Kirchplatz - lange Zeit als Drogenumschlagsplatz verschrien - soll über ein sogenanntes sozio-kulturelles integratives Gesamtkonzept für Familien und Urlauber attraktiver werden. Heißt: Der Platz soll künftig für alle da sein und nicht Drogendealern überlassen werden. Um die steigende Jugendkriminalität zu bekämpfen, arbeiten Staatsanwaltschaft, Stadt und Polizei am Aufbau eines Hauses des Jugendrechts. Dort sollen alle Beteiligten die jeweiligen Fälle unter einem Dach bearbeiten.
Auslöser war ein brutaler Mord an einer Studentin
Nach dem Mord an einer Studentin im Oktober 2016 hatte das Sicherheitsgefühl in der Stadt massiv gelitten. Daraufhin hatten das Land Baden-Württemberg und die Stadt Freiburg das Pilotprojekt zur "Verbesserung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" ins Leben gerufen. Die Sicherheitspartnerschaft sah mehr Polizei, einen konsequenteren Vollzugsdienst und Videoüberwachung vor.