Der Rohbau steht, das Dach ist drauf - die Bergwacht Schwarzwald hat am Montagabend auf der Feldberg-Passhöhe (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) Richtfest gefeiert. Mit dem Bau der neuen Rettungswache liege man auf dem Feldberg zwar einen Monat hinter dem Zeitplan, die Bergwacht sei dennoch optimistisch, dass sie Ende November in Betrieb gehen kann. Grund für die Verzögerung sei zum einen die schlechte Witterung zum Baubeginn im April. Aber auch der Untergrund der Baufläche habe für unerwartete Schwierigkeiten gesorgt, heißt es von Seiten der Bergwacht.
David Hierholzer, Landesleiter Bergrettungsdienst der Bergwacht Schwarzwald sagte im Gespräch mit dem SWR zur Ausstattung der neuen Rettungswache auf dem Feldberg:
Moderne Ausstattung in der neuen Wache
Zur neuen Wache auf der Feldberg-Passhöhe gehören Stellplätze für die modernen und großen Rettungsfahrzeuge. Ebenfalls neu sind ein Lage- und Besprechungsraum mit digitaler Funk-Ausstattung und ein beheizbarer Sanitätsraum für Patientinnen und Patienten. Sie können dort nach der Bergung aus dem Gelände angemessen versorgt werden bis der Rettungswagen eintrifft. Er kann dann direkt in die neue Wache hineinfahren und dort die verletzten Personen ohne weitere Wege einladen und abtransportieren. Das moderne Holzgebäude soll außerdem in Zukunft als Zentrale zum Beispiel für größere Suchaktionen oder den Katastrophenschutz genutzt werden.
Großzügige Spende hilft bei der Finanzierung
Rund 1,9 Millionen Euro waren ursprünglich für Bau und Sanierung veranschlagt. Mittlerweile seien die Kosten auf knapp über zwei Millionen Euro gestiegen, teilt die Bergwacht mit. Das Land Baden-Württemberg trägt mit etwa 1,3 Millionen Euro den größten Teil der Kosten. Die Bergwacht Schwarzwald muss den Rest - über 700.000 Euro - selbst aufbringen. Ein Glücksfall sei, so die Bergwacht, dass ihrem ehrenamtlichen Verein in diesem Jahr eine Erbschaft in Höhe eines sechsstelligen Betrags zugeflossen ist.
Dennoch sei man weiterhin auf Spenden angewiesen. Der finanzielle Spielraum ist nach dem Bau der neuen Wachen auf dem Feldberg in diesem Jahr und in Hinterzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) im vergangenen Jahr nicht mehr groß. Und es warten Bergrettungswachen anderer Ortsgruppen auf Sanierung und Erneuerung. So muss zum Beispiel in Offenburg, Bernau und Höchenschwand (Kreis Waldshut) und Sulzburg (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) dringend modernisiert werden. Viele Rettungswachen haben ein Parkplatzproblem, wenn alte Fahrzeuge gegen moderne ausgetauscht werden. Die neuen Bergrettungswagen sind oft viel größer und passen nicht mehr in die alten Garagen.