Wenn die Fastnacht vorbei ist, wird es wieder Zeit für das Scheibenschlagen, eine Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Sie soll den Winter austreiben und die Gemeinschaft stärken. Das besondere Schauspiel wird am Wochenende im Markgräflerland und im Schwarzwald wieder zu sehen sein.
Sprüche und Reime gehören zum Scheibenschlagen
Für das Spektakel werden aus luftgetrocknetem Holz viereckige Holzscheiben geschnitzt und mit einem Loch in der Mitte versehen. Nach Sonnenuntergang, wenn es dunkel ist, werden die Holzscheiben in einem Feuer zum Glühen gebracht. Meistens auf einem Berg mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern. Dann werden die "Schiibe", wie sie genannt werden, auf eine Rute gesteckt und mit viel Schwung über eine Rampe ins Tal geschlagen.
In einigen Orten werden sogar eigens angefertigte Schleudern verwendet. Fast überall wird das Schauspiel mit Sprüchen und Reimen begleitet. Ob Spottverse, Glückwünsche oder Liebeserklärungen, die Worte fliegen mit den Scheiben durch die Luft.
Christian Streich erklärt das Scheibenschlagen
Ein großer Fan des uralten Brauchs ist der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich. In einer Pressekonferenz im Dreisamstadion hatte er 2017 unwissenden Medienvertretern wortreich die Hintergründe des Scheibenschlagens erläutert. Sein Ausdruck von damals "Schiibi, Schiibo! Wem soll die Schiibe goh?" hat mittlerweile Kultstatus.
Ursprung der Tradition ist unklar
Woher der Brauch stammt, ist bis heute unklar. Viele vermuten, dass es sich um einen heidnischen Brauch handelt. Eines ist jedoch sicher: Das Scheibenschlagen vermittelt bis heute Faszination, Staunen und Freude.
Ein Beitrag aus Ettenheimweiler (Ortenaukreis) in der Landesschau Baden-Württemberg aus dem Jahr 2023: