Eine Gruppe von 20 bis 30 Freiburger Ultras attackieren eine Sonder-Straßenbahn für Hoffenheimer Fans, versuchen die Scheiben der Bahn einzutreten und die Türen aufzumachen. Der Fahrer flieht, um der Prügelei zu entgehen. Die Polizei ist schnell zur Stelle und entschärft die Situation, am Ende werden acht junge Männer zwischen 18 und 34 Jahren festgenommen. Ein Einzelfall? Nein, sagt die Freiburger Polizei. Gewalttätige Auseinandersetzungen gab es bereits beim Spiel gegen Heidenheim vor der Winterpause, und auch im Pokalspiel gegen Union Berlin. Daher müsse man jetzt wieder auf Gewalt in der Fanszene aufmerksam machen, so ein Polizeisprecher.
Fanprojekt: Kein Zusammenhang zwischen Vorfällen
Gewalt gab es schon immer im Fußball und die Auseinandersetzungen seien unterschiedlich gewesen und zeigen keine Tendenz, widerspricht Benjamin Munkert vom Fanprojekt Freiburg. Das Fanprojekt macht Jugendsozialarbeit. Von kritischen Tätigkeiten zwischen den Fans beim Spiel gegen Union Berlin habe er keine Kenntnis, und gegen Heidenheim seien die Freiburger Fans angegriffen worden. Damit versuche er nicht das Thema Gewalt kleinzureden, so Munkert. Vielmehr sieht er gesamtgesellschaftlich eine negative Entwicklung zu mehr Gewalt. Der Fußball-Fanszene stehe oft nur wegen Vorfällen wie am Samstag gegen Hoffenheim im Fokus der Öffentlichkeit. Die Fanvereinigung Supporters Crew Freiburg wollte sich nicht äußern, die Vorfälle würden intern besprochen und aufgearbeitet.
Sachschaden an Straßenbahn gering, die Ermittlungen laufen
Laut der VAG sei an der Scheibe der Straßenbahn nur eine Scheibe an einer Tür herausgedrückt worden, sodass die Bahn am Montag bereits wieder eingesetzt werden konnte. Die Polizei ermittelt indes wegen Landfriedensbruch, gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung. Zur weiteren Aufklärung bittet Sie insbesondere um Foto- und Videomaterial, das bei einem Hinweisportal der Polizei hochgeladen werden kann.