Acht Jahre und neun Monate Gefängnis - so lautete vergangene Woche das Urteil vor dem Landgericht Offenburg. Das will die Verteidigung des verurteilten 16-Jährigen jetzt überprüfen lassen. Damit geht der Fall jetzt zum Bundesgerichtshof. Dort werde es aber keine Beweisaufnahme mehr geben, so eine Sprecherin des Offenburger Landgerichts, sondern das Urteil der Jugendkammer werde auf Fehler überprüft. Bei dem Urteil sah das Gericht es als erwiesen an, dass der Jugendliche seinen 15-jährigen Mitschüler im November 2023 im Klassenzimmer an der Offenburger Waldbachschule heimtückisch von hinten erschossen hatte.
Hohe Haftstrafe für schweres Verbrechen
Die Jugendkammer hatte die außergewöhnlich hohe Strafe mit der Schwere des Verbrechens begründet. Der Prozess hatte Mitte April begonnen. Es gab zwölf Verhandlungstage unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Tatmotiv des 16-jährigen Schülers wurde in der Öffentlichkeit bislang nicht bekannt. Wie lange die Überprüfung des Urteils von dem Bundesgerichtshof dauert, steht nicht fest. Auch die Eltern des Jugendlichen müssen sich noch vor Gericht verantworten. Weil sie die Tatwaffe unerlaubterweise besessen und zudem nicht ausreichend gesichert haben sollen, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft fahrlässige Tötung und Verstöße gegen das Waffengesetz vor.