Die Stadt Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) hat eine Sorgenbaustelle. Die "Peterzeller Brücke" in der Nähe des Kurparks ist marode und muss für über fünf Millionen Euro dringend erneuert werden. Um die Belastung der Brücke zu reduzieren, gibt es ein Verbot für Lkw über dreieinhalb Tonnen und die Vorgabe, dass der Verkehr nur noch einspurig fließt. Das gefällt einigen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern offenbar ganz und gar nicht.
Der Unmut äußert sich darin, dass die ein oder andere Warnbarke schon auch mal im Bach landet. Manche Lkw-Lenkende beachten Warn- und Verbortschilder gar nicht und fahren einfach weiter. Das hat gefährliche Folgen: Neun Unfälle gab es dort seit Beginn der Maßnahme. Der letzte "Rumms" alleine verursachte einen Schaden von rund 10.000 Euro.
Höhenbegrenzung per Traverse
Galt anfangs nur ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen, so ist jetzt schon ab 3,5 Tonnen Schluss. Zudem darf die Brücke nur noch einspurig befahren werden. Das soll verhindern, dass zu viele Autos gleichzeitig über das altersschwache Bauwerk fahren können. Die marode Brücke soll so entlastet werden.
Die Höhenbegrenzung auf 3,50 Meter gibt es seit Anfang des Jahres. Neuerdings beschränkt eine quer über die Straße montierte Traverse die Durchfahrtshöhe. "Die war nötig geworden, weil die Verbotsschilder oft einfach nicht beachtet wurden", erläutert Christian Thiel, der Sprecher der Stadt Villingen-Schwenningen, die drastische Maßnahme.
Lkw-Fahrer verlassen sich oft ausschließlich aufs Navi
Doch selbst dieser Aufbau wurde nun schon zweimal beschädigt. "Da wird die Höhe falsch eingeschätzt oder einfach nicht beachtet", vermutet Armin Werner von den Technischen Diensten Villingen-Schwenningen. Viele Lkw-Fahrer schauten ohnehin mehr aufs Navi anstatt auf die Straße, glaubt Werner.
Diese Erfahrung hat auch die Polizei gemacht: "Wenn das Navi sagt, da geht’s lang und die Zeit für einen Umweg knapp wird, werden Verbote gerne mal ignoriert", sagt Polizeisprecher Marcel Ferraro vom Polizeipräsidium Konstanz. Dabei sind solche Aktionen riskant und können richtig teuer werden.
Sanierungsbeginn im Frühjahr
Im kommenden Frühjahr soll mit der Sanierung der Brücke begonnen werden. So ist jedenfalls der Plan der Verwaltung. Bis dahin hofft Stadtsprecher Thiel auf die Vernunft der Auto- und Lastwagenfahrer. Er wünscht sich auch mehr Aufmerksamkeit, denn "noch mehr Schilder und Blinklichter kann man ja wirklich nicht aufstellen!"