Am 27. November 1944 wurde Freiburg durch einen verheerenden Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Gedenken an die Folgen des Krieges sind Aktivistinnen und Aktivisten des "Netzwerks Friedensstadt Freiburg" am Montagnachmittag in einem Schweigemarsch vom Freiburger Münster zum Rathaus gezogen.
SWR-Reporterin Rebecca Arens hat über die Schweigeprozession in SWR4-Baden-Württemberg berichtet:
Netzwerk will Zeichen für Frieden setzen
Das Netzwerk wollte einerseits an die verheerenden Folgen vergangener Kriege erinnern, andererseits aber auch ein Zeichen für den Frieden setzen und sich aktiv gegen Kriege in der heutigen Zeit einsetzen. Aktivist Christoph Besemer sagte, es sei dem Netzwerk ein Anliegen, sich aktiv dafür einzusetzen, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. Dabei könne eine entsprechende Friedenspolitik auf kommunaler Ebene schon viel bewirken, so Besemer. Derzeit arbeitet das Netzwerk an einer 10-Punkte-Liste mit konkreten Vorschlägen an die Stadt zur Friedenssicherung.
"Wir wollen keinen Krieg, keinen Antisemitismus"
Bei einer Kundgebung sagte der evangelische Pfarrer Martin Auffarth: "Wir wissen immer genau, was wir nicht wollen: keinen Krieg, keinen Antisemitismus." Es müsse aber auch klar sein, was man wolle und zwar Frieden. In seiner Rede ging es auch darum, internationale Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, auch "mit provokanten Städten". Der Austausch mit Kulturen, die anders ticken, sei genau das, was den Frieden fördere.
Freiburgerin engagiert sich für Frieden
Mit dabei war auch Uta Pfefferle. Zum Zeitpunkt des Bombenangriffs auf Freiburg war sie vier Jahre alt. Nur wegen einer Fiebererkrankung sei sie an jenem Tag vor 79 Jahren nicht in Freiburg gewesen. Auch der Tod ihres Vaters, der 1943 in der Ukraine gefallen war, treibe sie bis heute an, sich für Frieden einzusetzen. Pfefferle engagiert sich im Freiburger Friedensforum.
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