Zwei Tage nachdem die Schändung auf Wolfgang Schäubles Grab entdeckt wurde, sind die Hintergründe noch unklar. Wer hat die Totenruhe des verstorbenen Bundespolitikers Wolfgang Schäuble (CDU) gestört und ein 1,20 Meter tiefes Loch in die Erde gegraben? Die Ermittler haben nach eigenen Angaben noch keine "heiße Spur". Es werde allerdings "in alle Richtungen" ermittelt, ein politischer Hintergrund sei dabei nicht ausgeschlossen, sagte ein Sprecher der Offenburger Staatsanwaltschaft. Die Polizei geht aktuell von einem einzelnen Täter aus.
Ermittlungen laufen in alle Richtungen
Rüdiger Schaupp, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, sagte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Wir haben derzeit noch keine konkreten Hinweise, lediglich wenige Zeugenhinweise, denen wir zurzeit nachgehen." Zur Frage, ob es Anhaltspunkte auf extremistische, politische Motive für die Tat gebe, sagte der Polizeihauptkommissar: "Momentan gibt es noch keine Hinweise auf das Motiv." Die Ermittler schlössen aber "aktuell keine Richtung aus".
"Störung der Totenruhe": Mehrjährige Freiheitsstrafe möglich
Der kriminalpolizeiliche Staatsschutz des Polizeipräsidiums Offenburg ermittelt wegen "Störung der Totenruhe". Bei einer Verurteilung vor Gericht blühen dem Täter eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
Einen Grabstein gab es auf dem Schäuble-Grab vor der Beschädigung noch nicht, bestätigte Polizeisprecher Schaupp. Das dort befindliche Holzkreuz sei durch die Ermittler zur Spurensicherung sichergestellt worden.
Polizei: Sicherheit auf dem Waldbachfriedhof erhöht
Laut Polizei wird die Sicherheit auf dem Waldbachfriedhof nun verstärkt. Einzelheiten dazu könnten aus polizeitaktischen Gründen nicht genannt werden.
Schäubles Grab nach Schändung wieder hergerichtet
Schäubles Grab wurde bereits am Dienstag neu bepflanzt, wie eine Sprecherin der Stadt bestätigte. Auch das Holzkreuz sollte auf die Grabstelle zurückkehren. Das Grab war nach der Beschädigung zunächst nicht wiederzuerkennen gewesen. Es war lediglich eine rechteckige Erdfläche verblieben.
Täter gräbt 1,20 Meter tiefes Loch in Schaübles Grab
Ein Unbekannter hatte auf dem Friedhof ein etwa 1,20 Meter tiefes trichterförmiges Loch in das Grab des Politikers gegraben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam berichtet hatten. Der Täter war in der Nacht zum Montag aber nicht zum Sarg Schäubles vorgedrungen. Hinweise, dass mehrere Menschen an der Tat beteiligt gewesen seien, gebe es bisher nicht, hieß es von der Polizei.