Anfang Januar soll der Angeklagte in Freiburg auf seine Ex-Partnerin und deren 59 Jahre alten Mutter eingestochen haben. Dabei starb die Mutter, die Tochter wurde schwer verletzt. Im Prozess vor dem Landgericht Freiburg hat die Geschädigte nun ausgesagt. Demnach hat der 63-Jährige ihr Anfang Januar auf dem Weg zur Arbeit aufgelauert.
Opfer per Video zugeschaltet
In der Video-Befragung schilderte die 30-Jährige, wie sie an jenem Januarmorgen um 7 Uhr das Haus verlassen hatte. Ihre Mutter hätte sie zur Sicherheit begleitet. In der Dunkelheit stand plötzlich der Angeklagte vor ihnen, von dem sich die junge Frau getrennt hatte. Der Mann, ein ehemaliger Kampfsportler, habe ihr aber immer wieder - trotz Annäherungsverbot - nachgestellt und sie belästigt.
Mutter wollte Tochter schützen
Als sich die Mutter schützend vor ihre Tochter stellte, stach er mehrfach zu. Die Mutter starb an den Verletzungen, die Tochter überlebte mit schweren Stichwunden an Kopf und Körper. Wegen des Traumas ist die Freiburgerin heute in psychologischer Behandlung. Ihre Aussage machte sie per Videozuschaltung, um dem Angeklagten nicht begegnen zu müssen. Der Angeklagte war ihr Kickboxlehrer, wegen des großen Altersunterschieds blieb die Beziehung geheim.
Angeklagter räumt Tat ein
Der Angeklagte, Inhaber eines Kampfsportzentrums, bedauerte vor dem Freiburger Landgericht seine Tat. Er schäme sich und bereue zutiefst, was geschehen sei, hieß es in der Erklärung des 63-Jährigen, die sein Anwalt vorlas. Mit einem Messer habe er im Januar wahl- und ziellos auf seine Ex-Partnerin und deren Mutter eingestochen. An den genauen Ablauf der Tat erinnere er sich nicht mehr, er habe das aber nicht gewollt, hieß es.
Exfreund wollte sich für Trennung rächen
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Angeklagte für die Trennung rächen wollte. In der Erklärung des 63-Jährigen heißt es hingegen, er habe mit der Frau lediglich sprechen wollen.