Ein Netz aus schnellen Regionalzügen, das durch Busse und Kleinbusse ergänzt wird, haben die Eurometropole Straßburg, die Region Grand Est und das französische Bahnunternehmen SNCF im Elsass geknüpft. Wichtige Städte und Gemeinden rund um die Eurometropole - zum Beispiel Saverne, Sélestat oder Hagenau - sollen künftig im 30-Minuten-Takt erreichbar sein. Zu Stoßzeiten sollen alle 15 Minuten Züge vom Straßburger Bahnhof auf die Regionalstrecken geschickt werden. Auch zwischen Straßburg und Basel wird die Taktung enger.
SWR-Reporterin Christine Veenstra berichtet über das Projekt "REM":
Auf 800 zusätzliche Zugverbindungen summieren sich diese Fahrten pro Woche. Ab dem 2. Januar kommen noch einmal 60 Fahrten dazu und dann, am 21. August, noch einmal 200 Zugverbindungen. Auf einem Streckenabschnitt nördlich von Straßburg wurde dafür ein viertes Gleis gebaut. Außerdem haben die Projektpartner neue Züge angeschafft: neun Züge des Herstellers Alstom vom Typ Coradia Polyvalente, die unter dem Namen "Régiolis" verkehren werden. Und das ist erst der Anfang.
30 Züge für den grenzüberschreitenden Verkehr
Das Réseau Express Métropolitain Européen (REME) soll in den kommenden fünf Jahren weiter wachsen, Verbindungen über die deutsch-französische Grenze eingeschlossen. Ab Anfang 2025 soll der Zughersteller Alstom dafür Extra-Züge liefern: eine besondere Version des "Coradia Polyvalente", die in Deutschland und Frankreich fahren darf. 30 Züge dieses Typs waren im Oktober 2019 von SNCF und der Region Grand Est in Auftrag gegeben worden. Finanziell beteiligt sind aber auch die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland. In das Projekt fließen außerdem Interreg-Mittel.
Laut Hersteller haben die Prüfungen für die Zertifizierung der Züge im Mai 2021 begonnen. Sie sollen im Dezember 2024 abgeschlossen werden und sicherstellen, dass die Fahrzeuge die Anforderungen beider Länder erfüllen und mit den unterschiedlichen Signal- und Stromsystemen zurechtkommen. Im Januar und Februar werden sie dazu auf sechs grenzüberschreitenden Strecken an der deutsch-französischen Grenze getestet.
Stärkung der Strecke Offenburg-Straßburg
Verkehren sollen die Züge später auf sieben Bahnstrecken entlang der 450 Kilometer langen deutsch-französischen Grenze als "Régiolis transfrontalier". In Baden-Württemberg werden sie von Straßburg über Lauterbourg und Wörth nach Karlsruhe fahren, außerdem zwischen Müllheim und Mulhouse. Verstärken werden sie auch die Strecke Offenburg-Straßburg, wo die Zahl der Züge knapp bemessen und der Bedarf groß ist. Verglichen mit dem aktuellen Stand (2022) soll die Zahl der Verbindungen zwischen Straßburg und der Ortenau dadurch bis 2025 um knapp 40 Prozent steigen. Weitere Strecken, auf denen die "Régiolis transfrontalier" verkehren werden, führen vom Elsass nach Rheinland-Pfalz und ins Saarland.