Albert Schmidt ist inzwischen im Ruhestand, sein Werk besucht er trotzdem noch gern: Die Idee zu dem Tunnel durch den Katzenberg kam dem Lörracher Ingenieur nach vielen Wanderungen mit seiner Familie durch das Markgräflerland. "Nachts ist mir die Idee gekommen, hier einen Tunnel zu planen. Ich musste dann sofort aufstehen und mir eine Skizze machen", erzählt Schmidt. Der Katzenberg-Tunnel zwischen Bad Bellingen und Efringen-Kirchen (beide Landkreis Lörrach) führt über zehn Kilometer unter dem Markgräflerland hindurch. Güterzüge und Schnellzüge müssen so nicht mehr über die alte Bahnstrecke entlang des Rheins und durch die Dörfer fahren.
Eigene Initiative war Planungsstart für Katzenberg-Tunnel
Schmidt schickte seinen Vorschlag für den Bau des Tunnels der Deutschen Bahn. 80.000 D-Mark hatte er auf eigene Initiative in die Planung investiert. Die Bahn war überzeugt und beauftragte schließlich den Ingenieur und sein Büro mit der Umsetzung. Am 4. Dezember 2012 konnte der Tunnel nach rund zehn Jahren Bauzeit eingeweiht werden. Die Markgräfler Dörfer haben es seitdem deutlich ruhiger.
Andernorts stockt der Ausbau der Rheintalbahn
An anderen Stellen kommt der vierspurige Ausbau der Rheintalbahn hingegen nicht in Fahrt. In Rastatt verzögerte ein Tunnelunfall im August 2017 die Arbeiten. Zwischen Offenburg und Müllheim musste nach langen Diskussionen der Streckenausbau neu geplant werden.
SWR-Reporterin Wera Engelhardt berichtet im Radio über die Geschichte des Katzenbergtunnels.
Dabei ist die Rheintalbahn der Knotenpunkt schlechthin im Bahnverkehr Europas und Teil des Bahnkorridors zwischen Rotterdam und Genua. Die Unternehmen warteten auf schnellere und leistungsfähigere Verbindungen, sagt Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbandes "Die Güterbahnen".
2041 will die Bahn mit Rheintalbahn-Ausbau fertig sein
Die Schweiz hätte ihr Projekt trotz der größeren technischen Schwierigkeiten fristgerecht beendet. Die Deutscher Bahn will in 19 Jahren, im Jahr 2041, mit dem Ausbau der Rheintalbahn fertig sein.