Nachdem bereits am Dienstagabend im Kreis Lörrach mehrmals die Erde gebebt hat, hat es laut dem Schweizer Erdbebendienst in der Region am Mittwochmorgen gegen 10 Uhr erneut ein leichtes Erdbeben gegeben. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 1,9.
Zunächst hatte es in Schliengen (Kreis Lörrach) Dienstagabend bereits mehrere schwache Erdbeben gegeben. Um kurz vor 19 Uhr ereignete sich dort laut dem Landeserdbebendienst ein Erdbeben der Stärke 2,0. Etwa eine Stunde später, um 20:12 Uhr, habe dort erneut die Erde gewackelt, diesmal mit einer von Stärke 2,7. Dieses Erdbeben, so der Landeserdbebendienst, fand etwa fünf Kilometer unter der Erde statt.
Mehrere leichte Beben im Dreiländereck
Etwa zur gleichen Zeit begannen auch in Kandern im Kreis Lörrach mehrere schwache Erdbeben. Ab 20:18 Uhr hat hier innerhalb einer Viertelstunde dreimal die Erde gebebt - mit einer Stärke zwischen 0,5 und 1,1. Um 03:15 Uhr kam es in Kandern erneut zu einem Erdbeben der Stärke 1,0. Auch der Schweizer Erdbebendienst der ETH Zürich hat die Erdbeben registriert. Diese Beben seien auch spürbar gewesen.
Erdbeben in Baden-Württemberg keine Seltenheit
Erst Mitte September hatte es im Landkreis Lörrach ein Erdbeben der Stärke 4,5 gegeben und war zum Teil auch im Raum Tübingen wahrzunehmen. Insgesamt hat der Radius laut Erdbebenzentrale 120 Kilometer betragen. Das Epizentrum lag in der Nähe von Mulhouse im Elsass, rund 60 Kilometer südwestlich von Freiburg. Schäden hat es bei dem Erdbeben im September nicht gegeben. Laut dem Erdbebendienst war das Erdbeben im September das deutschlandweit stärkste Erdbeben seit 2004.
In Baden-Württemberg kommt es immer wieder zu Erdbeben. "Die sichtbarste Schwächezone der Erdkruste im Land ist der Oberrheingraben", so der Leiter des Erdbebendienstes Baden-Württemberg, Stefan Stange. Der Oberrheingraben liegt zwischen Basel und Frankfurt am Main.
Sehr starke Erdbeben laut Experten in Baden-Württemberg unwahrscheinlich
Sehr starke Erdbeben, wie das in der Türkei und in Syrien, sind in Baden-Württemberg laut Experten des Landeserdbebendienstes im Regierungspräsidium Freiburg aber unwahrscheinlich. Dort hatte es in der Nacht auf den 6. Februar ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 gegeben. Nachbeben erreichten noch immer einen Wert von 6,7, eines mit 7,6 sogar fast die Stärke des Hauptbebens.
Im weltweiten Vergleich sei die Aktivität in Baden-Württemberg moderat und keineswegs vergleichbar mit den Erdbebengebieten an tektonischen Plattengrenzen. Ein Erdbeben wie jetzt in der Türkei und Syrien sei in Baden-Württemberg nicht überliefert und nur schwer vorstellbar. Letztlich ließen sich Erdbeben jedoch nicht vorhersagen, so der Landeserdbebendienst weiter.