Wie jedes Mal bei dem Wettbewerb "Jugend forscht" hatte der Bundeskanzler die Preisträgerinnen und Preisträger aus allen Bundesländern zu sich eingeladen. Preise gab es in verschieden Kategorien. Überreicht hat Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch einen davon, nämlich den für die originellste Arbeit, den der Kanzler selbst gestiftet hat. Und dieser Preis geht dieses Jahr an zwei Schüler aus Emmendingen.
Verkehrte Seifenblasen
Maja Leber (16) und Julius Gutjahr (17) sind sichtlich stolz, als sie dem Kanzler ihren Versuchsaufbau vorführen. Sie sind Bundessieger für die originellste Arbeit und bekamen dafür den Preis des Bundeskanzlers. Maja Leber und Julius Gutjahr kommen aus Emmendingen und gehen dort aufs Goethe-Gymnasium. Ihr Projekt: Verkehrte Seifenblasen, Antibubbles.
Seifenblasen kennt jedes Kind. Doch auch das Gegenteil von ihnen existiert: sogenannte Antibubbles. Sie bestehen aus einer Flüssigkeit, die durch eine dünne Luftschicht von der Flüssigkeit um sie herum getrennt ist. Diese "verkehrten" Blasen wollten sie genauer unter die Lupe nehmen. Dazu entwarfen Maja Leber und Julius Gutjahr mehrere Versuchsaufbauten. Dabei lässt ein Glasröhrchen gezielt Tropfen in ein mit Spülmittel versetztes Wasserbecken fallen. Beim Auftreffen wird der Tropfen von einer dünnen Luftschicht eingeschlossen - eine Antibubble entsteht.
Die Jungforschenden filmten das Geschehen mit einer Kamera und die Auswertung brachte neue Erkenntnisse. So konnten sie herausfinden, bei welchen Abwurfhöhen und Rohrdurchmessern das Erzeugen der Antibubbles am besten funktioniert. Bei der Präsentation in Berlin durfte der Kanzler selbst versuchen, solche Antibubbles zu erzeugen. Ein wenig üben musste er schon.
Erster Physik-Preis für Myonen-Detektor aus Rheinfelden
Und noch zwei weitere Bundessieger kommen aus dem Ländle. Der erste Preis für Physik geht nach Rheinfelden (Kreis Lörrach). Josef Kassubek (18) hat sich auf die Spur von sogenannten Myonen gemacht. Das sind winzige Teilchen, ähnlich wie Elektronen. Sie entstehen, wenn hochenergetische Strahlung aus dem Weltall auf die Atmosphäre trifft. Ganze Schauer winziger Teilchen löst die Strahlung aus, und eine Art davon sind Myonen. Josef Kassubek hat einen Detektor gebaut, um diese Teilchen nachzuweisen - aus einem bestimmten Kunststoff, den die Myonen zum leuchten bringen.
Automatisches Geigenstimmen: Preiswürdige Idee eines Schüler aus Calw
Eine Geige oder eine Bratsche richtig zu stimmen, ist nicht einfach und braucht Übung. Reinhard Köcher (16) aus Calw hat sich dafür ein motorgesteuertes Stimmgerät ausgedacht. Man setzt es mit einem Feinstimmer auf die Violine auf. Es misst die Frequenz des Geigentons und steuert den Motor, der die Violinsaiten automatisch in die richtige Spannung zieht. Gerade für Geigen-Anfänger ist das eine große Hilfe.
Die übrigen Preise für Baden-Württemberg gehen nach Mannheim, Baden-Baden, Tuttlingen, Überlingen und Stuttgart.