Das 59. Bundesfinale von Jugend forscht ist am Sonntag in Heilbronn mit einem Höhepunkt zu Ende gegangen: den Verleihungen der Bundessiege in den sieben Jugend forscht Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. Insgesamt 107 Forschungsprojekte von Kindern und Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren hatten sich seit Donnerstag im Science Center experimenta der Experten-Jury gestellt. Unter den Siegerinnen und Siegern sind auch fünf aus Baden-Württemberg
Preise im Wert von mehr als einer Million Euro
Innovative Ideen von jungen Menschen - am Sonntagmittag wurden im Bundesfinale in Heilbronn die Preisträger von Jugend forscht ausgezeichnet. Es wurden Geld- und Sachpreise im Wert von mehr als einer Million Euro vergeben. Darunter sind Forschungsaufenthalte, Praktika und auch die Teilnahme an internationalen Schülerwettbewerben. Neben vielen anderen Projekten überzeugten auch fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftler aus dem Land die Jury.
Wie wirkt sich die Farbe von Dachziegeln auf die Innentemperatur von Häusern aus? Und wie viel Energie ließe sich sparen, wenn alle Dachziegel in mehreren Mannheimer Stadtteilen weiß wären? Das haben Jugendliche aus Mannheim erforscht und wurden dafür mit einem Preis zur Energiewende und zum Klimaschutz ausgezeichnet. In der Sparte Arbeitswelt siegte ein Schüler aus Calw. Er punktete mit einem Gerät, mit dem sich die Seiten einer Violine automatisch stimmen lassen. Mit dem Bundespreis für Physik wurde ein Schüler aus Rheinfelden (Kreis Lörrach) für einen hochempfindlichen Detektor für Weltraumstrahlung ausgezeichnet. Schüler aus Lörrach überzeugten die Jury mit einer Erfindung, durch die sich erforschen lässt, warum heißes Wasser schneller gefriert als kaltes. Sie gewannen damit den Preis für Chemie. Für eine außergewöhnliche mathematische Arbeit wurde ein Schüler aus Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) ausgezeichnet. Er hatte rechnerisch einen Synchronisationseffekt untersucht, der sich beispielsweise zeigt, wenn Menschen anfangs unregelmäßig applaudieren und der Applaus in einheitliches Klatschen übergeht.
Zur Siegerehrung am Sonntagvormittag in der Konzert- und Kongresshalle Harmonie waren auch mehrere Ehrengäste eingeladen. Aus Baden-Württemberg waren neun Wettbewerbsbeiträge an den Start gegangen.
Wieder zunehmendes Interesse an Jugend forscht
Unter dem Motto "Mach Dir einen Kopf" hatten sich knapp 10.500 Kinder und Jugendliche am Nachwuchswettbewerb beteiligt - das waren 12 Prozent mehr als noch im Vorjahr, so Marc Scheffler, Vorsitzender der Jugend forscht-Jury: "Die Corona-Pandemie hat da einen großen Einschnitt dargestellt. Nach und nach nehmen die Aktivitäten an den Schulen wieder zu und das freut uns natürlich. Das ist es, was Jugend forscht erreichen will: Talente fördern im MINT- Bereich."