Info-Veranstaltung in Waldshut

Wie kommt der schweizerische Atommüll ins Endlager "Nördlich Lägern"?

Stand
Autor/in
Matthias Zeller
Onlinefassung
Paula Zeiler
Frau mit Brille und mittellangen Haaren trägt eine Bluse.

Das schweizerische Endlager "Nördlich Lägern" ist nur wenige Kilometer vom Kreis Waldshut geplant. Wie gelangt aber der Atommüll dorthin? Diese Frage wurden am Donnerstagabend beantwortet.

Zur Info-Veranstaltung in der Waldshuter Stadthalle (Landkreis Waldshut) hatte das deutsche Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) eingeladen. Etwa 90 Bürgerinnen und Bürger waren am Donnerstagabend in die Stadthalle gekommen - deutlich weniger als in der Woche zuvor in Hohentengen. Unter den Besuchern waren viele Vertreter aus der Politik und von Behörden.

Brennstäbe sollen im Endlager-Behälter von Würenlingen nach "Nördlich Lägern" transportiert werden

In der Fragerunde der Bürgerinnen und Bürger wurde auch die Frage gestellt, wie der Atommüll von der Verpackungsstation in Würenlingen im Kanton Aargau ins 20 Kilometer entfernte Endlager Nördlich Lägern gebracht wird. Antwort: Der Atommüll werde per Lkw auf der Straße transportiert, weil es keine direkte Schienenverbindung gibt. Ansonsten müsste der Atommüll zwei Mal umgeladen werden. Würenlingen und das geplante Endlager liegen nur rund 15 Kilometer vom Landkreis Waldshut entfernt. In Würenlingen sollen die Brennstäbe vom Castorbehälter in einen Endlager-Behälter "umverpackt" werden.

Bei der Infoveranstaltung in der Waldshuter Stadthalle blieben viele Plätze leer.
Bei der Infoveranstaltung in der Waldshuter Stadthalle blieben die meisten Plätze leer.

Bei der Veranstaltung in Waldshut erklärten die Behörden bei der Veranstaltung noch einmal das Verfahren bis zur Vorentscheidung für den grenznahen Endlager-Standort Nördlich Lägern. Auch kamen südbadische Politikerinnen und Politiker zu Wort.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer fordert Gefahrenprüfung

Waldshuts Landrat Martin Kistler (parteilos) forderte eine deutsche Beteiligung im weiteren Verfahren. Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer verlangte, Gefahren für das Grundwasser zu prüfen. Da setzt auch der Bürgermeister Ulrich Krieger (parteilos) von Laufenburg (Landkreis Waldshut) an. Ihm sei die Verpackungsstation im Zwischenlager Würenlingen ein Dorn im Auge. Krieger sieht viele offene Fragen. Zum Beispiel, wie eine Trinkwassergefährdung ausgeschlossen oder die Gefahr des Transports minimiert werden könne.

"Eine wirkliche Mitsprache auf Augenhöhe ist nicht gegeben."

Weitere Stimmen von Besucherinnen und Besuchern der Info-Veranstaltung:

Wenige Atom-Gegner demonstrierten vor Stadthalle in Waldshut

Vor der Halle standen nur zwei, drei Aktivisten. Sie hatten Transparente mit der Aufschrift "Kein Castor am Hochrhein" und "Atomkraft? Nein danke!" vor der Waldshuter Stadthalle angebracht. Einer von ihnen war Bernd Wallaschek (Bündnis 90/Die Grünen). "Wir sind überzeugt, dass das ein politisches Anliegen ist, das Teil nach Nördlich Lägern zu geben", so Wallaschek. Er verumtet, dort sei schlicht der geringste Widerstand gewesen.

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