Wohnraum in Freiburg ist rar und teuer. Das macht sich vor allem bei den steigenden Quadratmeterpreisen bemerkbar: Die Preise sind innerhalb von 15 Jahren um das Doppelte gestiegen. Im Jahr 2009 habe der Quadratmeter Wohnfläche beim Erstverkauf noch 3.500 Euro gekostet, 2022 lag der Durchschnittspreis bei über 7.500 Euro pro Quadratmeter, so der Gutachterausschuss. Die teuerste Eigentumswohnung in Freiburg wurde im letzten Jahr für 2.439.000 Euro (im Stadtteil Wiehre) verkauft.
Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper
Der Anstieg der Preise sei laut Gutachterausschuss auf die hohe Nachfrage an Immobilien zurückzuführen. Freiburg gehöre immer noch zu den beliebtesten Städten Deutschlands, was das Wohnen angeht. Auch in den nächsten Jahren werde die Wohnkostenentwicklung eine große Herausforderung in Freiburg bleiben, so die Einschätzung von Freiburgs Finanzbürgermeister Stefan Breiter am Mittwoch bei der Vorstellung des Immobilienberichts.
Finanzbürgermeister Stefan Breiter beklagt die Wohnungsknappheit in Freiburg:
Kaum Bewegung auf dem Immobilienmarkt
Auch der russische Angriffskrieg sei auf dem Freiburger Immobilibenmarkt nicht folgenlos geblieben. Der Anstieg der Rohstoffpreise und Hypothekenzinsen sei in Freiburg deutlich spürbar: Im letzten Jahr sei in Freiburg kaum neu gebaut worden. Laut Gutachterausschuss wurden beispielsweise nur sieben Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser in Freiburg, Ebnet, Kappel und Lehen gehandelt.
Ein Jahr des Abwartens
Außerdem bezeichnete der Gutachterausschuss das vergangene Jahr als ein Jahr des Abwartens. Die Geldumsätze seien gefallen, während die Preise angestiegen seien. Es sei mit noch weniger Immobilien gehandelt worden als im Vorjahr und diese seien zudem teurer gewesen. Auch Breiter beklagte die geringe Anzahl von Transkationen, die gerade auf dem Immobilienmarkt in Freiburg stattfinden.
Freiburg braucht mehr Baufläche
Bürgermeister Stefan Breiter betonte mehrfach, dass die Stadt trotz steigender Rohstoffpreise und hohen Hypothekenzinsen den Bau neuer Stadtteile weiterverfolge. Momentan passiere diesbezüglich aber zu wenig. Aus diesem Grund habe man unter anderem die städtebaulichen Projekte Dietenbach und Kleineschholz zu Prioritäten erklärt, um eine schnelle Baulandentwicklung zu erzielen. Die Stadt erhoffe sich durch die Realisierung neuer Stadtteile ein Mittel gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum – gerade für Familien und Personen aus dem Mittelstand.