Nachdem das Landratsamt der Bäckerei Gehri untersagt hatte, Backwaren aus ihrer Produktionsanlage in Titisee-Neustadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) zu verkaufen, ist am Dienstag der Geschäftsführer der Bäckerei zurückgetreten.
Bei einer Kontrolle hatten die Prüfer "starken Schädlingsbefall" entdeckt. Das bestätigte ein Sprecher des Landratsamtes auf SWR-Anfrage. Zuvor hatte unter anderem die "Badische Zeitung" darüber berichtet. Bereits im Juli musste die Firma ihre Filialen in der Region schließen, nachdem Hygienemängel in der Produktion festgestellt worden waren.
Bäckerei zieht Konsequenzen und verspricht Besserung
Am Dienstag teilte die Bäckerei mit, dass der bisherige Geschäftsführer Thomas Schuble als Konsequenz aus den Beanstandungen zurückgetreten sei. Zwei Mitarbeitende haben die Geschäftsführung der Bäckerei übernommen. In einer Pressemitteilung bemüht sich der Betrieb um Schadensbegrenzung.
Die Bäckerei könne sich die Verunreinigungen, bei denen es sich vor allem um Mäusekot handelte, nicht erklären. Jede Woche überprüfe ein Schädlingsbekämpfer die Produktionsanlage. Unmittelbar nach der Lebensmittel-Kontrolle durch das Landratsamt am vergangenen Freitag seien die bereits vorbereiteten Backwaren im Wert von 40.000 Euro vernichtet und die Anlage gesäubert worden.
Bäckerei-Filialen mussten bereits im Juli schließen
Im Juli musste die Bäckerei schon einmal alle Filialen schließen - auch damals hatten die Lebensmittelkontrolleure unhygienische Produktionsbedingungen bemängelt. Laut Webseite des Landratsamtes fanden die Prüfer größere Mengen Mäusekot, unter anderem in der Nähe von Lebensmitteln wie Butter und Speck.
Diese sollten für die Herstellung der Backwaren verwendet werden. Im Heizraum, in dem die Bäckerei Backbleche lagerte, wurden zudem tote und teils mumifizierte Mäuse gefunden. Die Firma Gehri betreibt laut Webseite rund zwei Dutzend eigene Cafés und Thekengeschäfte in Südbaden. Ein Nachkontrolltermin wurde laut Landratsamt noch nicht vereinbart.
Unternehmen will seinen Ruf wieder herstellen
Bei einer Betriebsversammlung für die über 200 Mitarbeiter hatte Schuble seinen Rücktritt erklärt. Die neuen Geschäftsführer erklärten, Ziel sei es nun, aus Gehri wieder "eine handwerkliche Großbäckerei mit bestem Ruf und hoher Qualität" zu machen. Dabei hoffe man auf die Treue der Kunden. Gehri betreibt in Südbaden 23 Filialen, teils in Supermärkten, teils als eigene Geschäfte und Cafés, unter anderem in Titisee-Neustadt, Löffingen, Donaueschingen, Waldshut-Tiengen, Bad Säckingen, Lörrach und Auggen.