Die Feuerwehr registrierte über den Abend allein in Freiburg etwa 400 Einsätze. Wegen umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller und Wohnungen liefen am Morgen noch etwa 50 Einsätze. Immerhin sind laut Feuerwehr und Polizei keine Menschen zu Schaden gekommen.
Wie die Feuerwehr berichtet, ist ein Mensch kurz vor dem Ertrinken aus einem Wohnhaus gerettet worden. Und auch die Freiburger Emil-Thoma-Schule sowie die "Echte Helden Arena" des EHC Freiburg lief voll.
Unwetter legt auch Bahnstrecken lahm
Auch in anderen Landkreisen in Südbaden gab es schwere Schäden. Umgestürzte Bäume beeinträchtigen zurzeit noch den Bahnverkehr: Die Gartenbahn S5 zwischen Weil und Lörrach musste am Morgen unterbrochen werden, konnte den Betrieb dann aber wieder aufnehmen. Die Schwarzwaldbahn fährt auf dem Abschnitt Villingen und St. Georgen nur eingleisig, laut Bahn-Homepage ist mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen.
Das Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen hatte Donnerstagabend über Südbaden gewütet. Der Straßenverkehr kam zeitweise zum Erliegen. Die Kanalisation konnte teilweise die Wassermassen nicht fassen. Im Freiburger Innenstadtbereich verstopfte trockenes Laub Straßengullis und verwandelte am Abend Durchgangsstraßen kurzzeitig in knöcheltiefe Seenlandschaften.
Schadensbilanz auf der Baar
Der Gewittersturm vom Donnerstag hat im Stadtwald Villingen-Schwenningen zu erheblichen Schäden geführt. Das städtische Forstamt bittet alle Bürgerinnen und Bürger, den Wald vorerst nicht zu betreten. Schiefstehende Bäume und Äste können auch im Nachgang des Sturms noch umkippen, zudem sind weitere Gewitter angekündigt. Das Forstamt warnt eindringlich: "Wer jetzt in den Wald geht, riskiert sein Leben."
Wie sieht es nach dem Unwetter im Dreiländereck aus?
Der Schwerpunkt des Unwetters im Kreis Lörrach lag laut Polizei in Weil am Rhein. Dort hatte die Freiwillige Feuerwehr rund 30 Einsätze mit etwa 80 Feuerwehrleuten bis etwa 02:00 Uhr morgens zu bewerkstelligen.
Durch das Unwetter waren Bäume auf Straßen, Gebäude oder Autos gestürzt. Verletzt wurde niemand. Außerdem war gegen 22 Uhr ein Baum auf die Hochspannungsleitung der S-Bahnlinie 5 zwischen Weil am Rhein und Lörrach gefallen. Wie die Polizei mitteilte, fing der Baum Feuer und Teile seiner Äste drohten auf die Gleise zu fallen. Die Oberleitung musste geerdet werden. Deshalb war die Linie S5 mehrere Stunden ausgefallen und fuhr erst am Vormittag wieder.
Der Pressesprecher der Weiler Feuerwehr, Markus Utke, vermutet, dass die Vegetation durch die Unwetter im Juni und im Juli schon geschädigt war. "Ich hoffe nicht, dass wir uns darauf einstellen müssen, jetzt einmal im Monat Großschäden zu haben", sagte Utke gegenüber dem SWR.
Toilettenhäuschen im Bach gelandet
Auch in Basel hat das Unwetter Schaden angerichtet, vor allem durch umgestürzte Bäume. Die Basler Feuerwehr hatte in der Nacht rund 80 Einsätze. Auch hier wurden keine Menschen verletzt. Kurios: Durch Sturmböen wurde ein mobiles Toiletten-Häuschen im Basler Vorort Riehen in den Immenbach geweht. Der Immenbach mündet später in die Wiese. Weil in solchen Toiletten-Häuschen Chemikalien sind, bestand die Gefahr, dass diese in den Bach gelangt sein könnten. Doch Milizfeuerwehr, Umweltamt, Fischereiaufsicht und die Industriellen Werke Basel konnten nach Messungen Entwarnung geben. Das Häuschen wurde geborgen.