Die wichtige Nord-Süd-Schienenverbindung ist wieder vollständig in Betrieb: der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz. Nun sind die Fahrgäste fast eine Stunde schneller von Zürich nach Lugano, also auch von Deutschland nach Italien, unterwegs. Die Züge durch den mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt fahren jetzt sogar öfter als vorher. Sie verkehren jetzt im in der Schweiz üblichen Halbstundentakt.
ARD-Reporterin Kathrin Hondl über die Wiedereröffnung des Gotthard-Basistunnels:
Gotthard-Basistunnel war monatelange gesperrt
Der 57 Kilometer lange Tunnel, der die Deutschschweiz mit Tessin verbindet, war seit der Entgleisung eines Zuge am 10. August 2023 teilweise gesperrt gewesen. Eine gebrochene Radscheibe ließ 16 Güterwagons aus den Schienen springen. Allein die Bergung der entgleisten Waggons dauerte Monate - die Reparaturen an Tunnel und Schienen waren schwierig. Ein über sieben Kilometer langer Fahrbahnabschnitt in der Weströhre des Gotthardtunnels musste aufgrund massiver Schäden an der Fahrbahn komplett erneuert werden.
Bei der Wiedereröffnung der Strecke lobte der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti die "hervorragende Arbeit". Das zeige "die schweizerischen Fähigkeiten ihre Infrastruktur aufrechtzuerhalten", so Rösti. Der Eröffnungstag sei ein "guter Tag für den ganzen Kontinent", so Rösti.
Nach vorläufigen Schätzungen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) liegt die Schadenssumme, inklusive Ertragsausfällen, bei rund 150 Millionen Franken, also rund 160 Millionen Euro.