Letzte Löscharbeiten nach einem Gebäudebrand. Das Haus wurde vollständig zerstört.

Prozessauftakt

Geständnis nach Brand in Bahlinger Gasthaus

Stand
Autor/in
Sophia Möhle

In Bahlingen am Kaiserstuhl ist im Dezember vor eineinhalb Jahren das ehemalige Gasthaus "Bad Silberbrunnen" abgebrannt. Am Mittwoch hat am Amtsgericht Emmendingen ein Prozess dazu begonnen.

Die frühere Gaststätte "Bad Silberbrunnen" in Bahlingen (Kreis Emmendingen) ist bei einem Feuer in der Nacht zum Silvestertag 2022 fast vollständig zerstört worden. Jetzt wurden zwei Männer im Alter von 24 und 25 Jahren wegen Brandstiftung angeklagt. Laut Anklageschrift hätten sie "wissentlich und willentlich" gehandelt. Beide haben die Tat beim Prozessauftakt am Mittwoch vor dem Amtsgericht Emmendingen gestanden.

So lief die Tat ab

Die beiden Männer schilderten vor Gericht, dass sie sich am Abend der Tat zunächst an einem Wanderparkplatz nahe Simonswald (Kreis Emmendingen) getroffen hätten. Auch die damals minderjährige Freundin des einen Mannes war anwesend. Dort sei ihnen die Idee gekommen, einen Ausflug zu der früheren Gaststätte "Bad Silberbrunnen" zu machen, die schon seit Jahren leer stand. Laut Gericht hatte zum damaligen Zeitpunkt eine Teilabrissverfügung für das Gebäude vorgelegen.

Als das Trio dort ankam, seien sie laut eigenen Aussagen durch ein bereits beschädigtes Fenster ins Gebäude gelangt. Im Haus hätten sie eine Sprühdose gefunden. Sie hätten anschließend den Inhalt auf ein Blatt Papier gesprayt, das sie in einem alten Schrank gefunden hätten, und mit einem Feuerzeug in Brand gesetzt. Als das Papier Feuer fing, sollen die beiden Männer mehr Dinge ins Feuer geworfen haben. So wurde das Feuer größer. Mindestens einer der Männer habe zuvor auch Alkohol getrunken.

Gebäude brennt lichterloh, draußen ist es noch Nacht.
Verheerendes Feuer - das brennende Gasthaus "Bad Silberbrunnen", aufgenommen von der Feuerwehr Endingen.

Das Feuer wurde größer und größer

Als die beiden Männer bemerkten, dass sie den Brand nicht mehr unter Kontrolle hatten, sollen sie laut eigenen Aussagen versucht haben, das Feuer mit Pullis und Jacken zu löschen. Dies gelang ihnen jedoch nicht. Das Feuer breitete sich innerhalb kürzester Zeit auf den Schrank und anschließend auf das ganze Gebäude aus.

Die jungen Männer verließen das Gebäude rasch und wurden wegen einer leichten Rauchverletzung betreut. Um die 80 Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen. Das Haus brannte fast vollständig ab.

Prozess wird ausgesetzt

Die beiden mutmaßlichen Täter, die damals selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv waren, sagten vor Gericht, dass sie selbst davon überrascht gewesen wären, wie schnell sich das Feuer ausgebreit hätte. Es sei nie ihre Absicht gewesen, den Schrank und das ganze Gebäude in Brand zu setzen.

Die Höhe des Schadens ist auch eineinhalb Jahre nach dem Brand noch nicht bekannt. Solange das Brandgutachten nicht vorliegt, ist der Prozess ausgesetzt. An einem neuen Gerichtstermin muss weiter verhandelt werden.

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