Fastenzeit startet

Schlemmst du noch oder fastest du schon? So machen es die Freiburger

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Jasmin Bergmann
Jasmin Bergmann

40 Tage ohne Schokoriegel, Feierabendbier oder das Handy auf Dauerempfang? Mittwoch startet die Fastenzeit. Eine veraltete Tradition oder voll im Trend? Das sagen die Leute in Freiburg.

Fasnachtsküchle, Bonbons bei Umzügen, Alkohol und Döner mitten in der Nacht: Fastnacht ist die Zeit der Schlemmerei. Ab Aschermittwoch ist aber Schluss damit, oder? Da beginnt die Fastenzeit - bis einschließlich Karsamstag. Rein theoretisch zumindest. Aber Fasten ist ja kein Muss.

Fasten ja, nein, vielleicht? Freiburger uneins

In Freiburg sind sich die Menschen uneinig, wie sinnvoll Fasten ist. "Ich finde Fasten etwas sehr Sinnvolles (und) faste immer ein bisschen", sagt eine Passantin auf dem Münsterplatz. Ein anderer Spaziergänger würde sich sowieso nie daran halten, sagt er lachend - und lässt es lieber bleiben. Eine Frau pflichtet ihm bei: "Ich habe es mal probiert vor zwei Jahren, aber das habe ich nicht durchgezogen und seitdem lasse ich es einfach." Sie habe auf Süßes verzichten wollen, doch das Verlangen nach Eis war stärker. Diejenigen, die sich dem Fasten verschrieben haben, nennen vor allem Alkohol und Süßigkeiten als ihre Fastenziele bis Ostern.

Eine Umfrage unter Freiburgerinnen und Freiburger zur Fastenzeit:

Viele in BW verzichten auf Alkohol

In Baden-Württemberg fasten die meisten Menschen auf Alkohol. Zumindest haben das 77 Prozent bei einer Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit im Jahr 2023 angegeben. Gefolgt von Süßigkeiten (74 Prozent), Fleisch (62 Prozent), Rauchen (42 Prozent) und Fernsehen (39 Prozent).

Auf was könntet ihr am ehesten verzichten?

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Fasten mit einem totalen Zuckerverbot nutzt nur kurzzeitig. Wer aber stufenweise auf Süßigkeiten verzichtet und sich aufs Positive konzentriert, hat bessere Erfolge. So läuft das.

40 Tage fasten - eine uralte Tradition

Rein rechnerisch dauert die Fastenzeit in diesem Jahr 46 Tage - vom 14. Februar bis zum 30. März. Die sechs Sonntage werden traditionell nicht mitgerechnet. Daher spricht man von 40 Tagen Fastenzeit. Die Tradition stammt aus der christlichen Kirche, wird aber heutzutage längst nicht mehr nur mit Religion verbunden. Früher, im Mittelalter, aßen die Menschen in dieser Zeit nur eine einzige Mahlzeit am Tag. Fleisch und tierische Produkte waren verboten. Heute verzichten viele eher auf Genussmittel.

Freiburger Uniklinik: Fasten kann gesund sein

Ein bewusster Verzicht kann manchmal wichtig sein, erklärt Claas Lahmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomaische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. In einem Online-Magazin der Uniklinik spricht Lahmann über die Vorteile des Verzichtens. Fasten habe viel damit zu tun, wieder Kontrolle über eine Gewohnheit zu bekommen. Die meiste Zeit werde man laut Lahmann von Reizen und Einflüssen aus der Umwelt bestimmt. In der Fastenzeit würde man wieder die Kontrolle über das Verlangen zurückerobern.

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