Kuchen mit heimischen Erdbeeren schon im April? Das könnte in diesem Jahr Realität werden. Die Erdbeersaison steckt in ihren Startlöchern. Im Markgräflerland (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald und Kreis Lörrach) ist geplant, die Ernte schon Ende nächster Woche einzuläuten - drei Tage früher als in den Vorjahren. Das liegt unter anderem an den milden Temperaturen im März und im April.
Süddeutschland startet als Erstes in die Erdbeersaison
Die Sonnenstunden seien für die Entwicklung der Pflanzen unter den Folien besonders wichtig, sagt Stefan Dietsche, Erdbeeranbauer aus Hartheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Auch wenn etwas Sonne gefehlt hätte, für die Erdbeere war es trotzdem warm genug. Im Frühjahr habe sie sich schön entwickeln können, so Dietsche. Die Ernte in Süddeutschland beginnt im Vergleich zum Rest des Landes als erste.
Erdbeeren aus dem Tunnel
Dauerregen und feuchte Böden hätten den Erdbeerpflanzen nicht zugesetzt. Dies ist auf den Anbau unter Folien oder in sogenannten Tunneln zurückzuführen, die die Pflanzen effektiv vor den Einflüssen von Wind und Wetter schützen. Laut dem Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE) in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) breiten sich Pilze in den Tunneln zudem seltener aus, da die Früchte und Blätter weniger Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Darüber hinaus bietet der Anbau unter Folien einen besseren Schutz vor Schädlingen wie der später auftretenden Kirschessigfliege. Unter Folien und Tunneln würden die Erdbeerpflanzen gesünder sein und mehr Früchte liefern. So kann die heimische Erdbeere meist von April bis Juli die gesamte Saison über verspeist werden.
Gute Ernte erwartet
Man gehe von einer guten bis durchschnittlichen Ernte aus, sagt Erdbeerbauer Stefan Dietsche. Die Erzeuger sprechen zudem von einer guten Qualität, die erwartet wird. Die Früchte könnten besonders groß, süß und saftig werden.
Über den Winter seien weniger Blüten übrig geblieben. Wenn jedoch viele Blätter die wenigen Früchte ernährten, seien diese besonders lecker, erklärt Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer. Er betont, dass das Blatt-Frucht-Verhältnis bei der Erdbeerpflanze entscheidend ist. In etwa zwei Wochen werden die ersten heimischen Erdbeeren zum Probieren und Verkauf bereit sein.
Preise sollen stabil bleiben
Es ist unwahrscheinlich, dass der Preis für Erdbeeren steigen wird. Im vergangenen Jahr kostete ein halbes Kilo bis zu sechs Euro. Der Verband sieht jedoch keine Gründe für noch höhere Preise. Man richte eher den Blick auf die importierten Früchte aus Spanien, Griechenland und den Niederlanden. Aber da sich die Ernte der deutschen Erdbeeren nicht mit den Importen überschneide, könne man mit Preisen wie im Vorjahr rechnen, sagt Simon Schumacher.
Tag der Deutschen Erdbeere wird Ende Mai erstmals gefeiert
Dieses Jahr steht übrigens ganz im Zeichen der Erdbeere: Zum ersten Mal wird auch ein Tag der Deutschen Erdbeere gefeiert. Am 24. Mai soll es in allen Regionen Deutschlands besondere Aktionen und Angebote in Hofläden und Supermärkten geben. Simon Schumacher hofft, dass sich auch Gastronomen und Bäcker etwas einfallen lassen, um die Frucht zu ehren.