Erdbeeren zwischen Blättern und Blüten: Die Pflanzen lassen sich nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon anbauen.

Erdbeeren pflanzen: So gelingen Anbau und Pflege im Garten und auf dem Balkon

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Autor/in
Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel
Onlinefassung
Fabian Ziehe
Fabian Ziehe

Erdbeeren aus dem eigenen Garten oder vom Balkon sind besonders aromatisch. Hier erfahren Sie, worauf es beim Pflanzen und bei der Pflege ankommt und wie Sie Erdbeeren vermehren.

Wann ist die beste Zeit, um Erdbeerpflanzen zu setzen?

Die beste Pflanzzeit ist zwischen Ende Juli und Anfang August. Dann können die Pflanzen vor dem Winter gut wurzeln – und im Folgejahr tragen sie schon voll. Man kann mit dem Pflanzen auch bis in den Frühherbst warten, nur verringert das den ersten Ertrag.

Eine weitere Möglichkeit ist das Pflanzen von Ende April bis Mitte Mai. Dann gibt es im Handel vorgezogene Jungpflanzen, die wegen des Frostes aber nicht zu früh gesetzt werden dürfen. Oder man wählt sogenannte Frostpflanzen. Diese sind bereits ein Jahr alt und haben schon ein kräftiges Wurzelwerk und tragen schon im ersten Jahr gut.

Wie setzt man Erdbeeren im Garten oder auf dem Balkon?

Erdbeeren kann man natürlich im Garten und im Hochbeet pflanzen – das ist der Klassiker. Dort sollte man sie an einem sonnigen, luftigen Standort anbauen, möglichst vor Frost geschützt. Die Pflanzen sollte man in 25 bis 30 Zentimeter Abstand und mit 60 Zentimetern Reihenabstand setzen.

Erdbeeren sind beim Boden anspruchsvoll, ob wir sie nun im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon pflanzen.

Alternativ kann man die Früchte auf dem Balkon oder auf der Terrasse anbauen. Dort reifen sie gut in einem geeigneten Gefäß. Ein Kübel sollte dabei mindestens zehn Liter Erdvolumen fassen. Man kann sie aber auch in einem Balkonkasten pflanzen, der mindestens 20 Zentimeter breit ist. Für Blumenampeln gibt es übrigens auch besondere Sorten. Sie wachsen wunderbar buschig und hängend.

Welcher Boden ist gut für das Pflanzen von Erdbeeren?

Erdbeerpflanzen brauchen geeigneten Boden, um gut zu wachsen und zu tragen. Sie lieben leicht sauren Boden und viel Humus und einem hohen Kaliumgehalt. Der Boden sollte locker und feinkrümelig sein. Verdichteten Boden und Staunässe mögen die Erdbeeren nicht.

Immertragende Pflanzen mit reifen Erdbeeren liefern zur gleichen Zeit auch noch Blüten und schmücken so Garten, Terrasse und Balkon.

Zur Bodenverbesserung eignen sich Erden mit Kokosfasern. Balkon- und Terrassengärtner verwenden für die Pflanztöpfe am besten Aussaaterde, Kräutererde oder gleich Beerenerde. Generell gilt bei der Wahl, dass torffreie Erde das Klima schont.

Welche Erdbeeren sind die besten für Garten und Balkon?

Bei einigen Pflanzen können Sie – je nach Sorte – zwischen Ende Juni und Ende Juli für etwa drei bis vier Wochen in intensiver Menge ernten. Das sind die einmaltragenden Erdbeeren mit einem zu einem bestimmten Zeitpunkt guten Ertrag. Sie sind ideal zum Backen und zum Einkochen von Marmelade oder Einfrieren.

Etwas Stroh an den Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon verhindert, dass die Erde austrocknet und die Erdbeeren direkt auf dem Boden liegen.

Die andere Gruppe nennt sich immertragenden Erdbeeren. Sie bilden ab Ende Juni die ersten Früchte und liefern bis Ende Oktober leckeren Nachschub, also satte vier Monate Ertrag in gleichmäßigen, aber kleineren Mengen. Um relevante Mengen für die Küche zu ernten, braucht es schon viele Erdbeerpflanzen. Sie eignen sich vor allem zum regelmäßigen Naschen.

Eine weitere interessante Erdbeere ist die Monatserdbeere. Das sind im Grunde Walderdbeeren, die bis in den Herbst hinein Früchte liefern. Sie tragen zwar nur einmal und sind etwas kleiner als die Gartenerdbeeren, dafür aber sind sie robust und sehr aromatisch. Und: Sie lassen sich gut auf dem Balkon und der Terrasse anbauen.

Was ist die beste Sorte, welche bringt den meisten Ertrag?

Welche Pflanzen man kaufen sollte, hängt also davon ab, was, wann und wofür man ernten möchte. Prinzipiell kann man zwischen den einmaltragenden und den immertragenden Erdbeersorten unterscheiden. Im Handel erhältlich sind zwei bis drei Dutzend unterschiedliche Arten von Erdbeeren.

Reife und unreife Erdbeeren zugleich: Für den Garten, vor allem aber für den Balkon gibt es Pflanzen, die viele Wochen lang tragen.

Wie pflanzt man am besten Erdbeeren ein?

Erdbeerpflanzen sollten weder zu tief noch zu hoch gesetzt werden: Optimal ist, wenn das Herz der Pflanzen, von dem die Blätter abgehen, gerade so über der Erde bleibt. Nach dem Setzen sollte man ringsum die Erde etwas andrücken und dann sofort angießen.

Erdbeeren müssen beim Pflanzen gut feuchte Erdballen haben. Dazu kann man sie direkt vor dem Pflanzen wässern. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ist in der Anwachszeit, also den ersten drei bis vier Wochen, extrem wichtig.

Wie düngt man Erdbeeren, wie pflegt man sie?

Erdbeerpflanzen brauchen einen sonnigen Standort und eine sehr gleichmäßige Wasserversorgung – also weder Staunässe noch lange Trockenphasen. Ideal ist wie bei vielen Pflanzen das Gießen am Morgen. Denn so ist genügend Feuchtigkeit garantiert, zugleich entsteht aber auch kein dauerhaftes feuchtes Milieu, die Pilzerkrankungen ermöglichen.

Eine Frau gießt ein Beet mit Erdbeeren: Egal ob Garten oder Balkon, die Pflanzen müssen stets genug gegossen werden, ohne dass es zu Staunässe kommt.

Erdbeeren immer nach der Ernte düngen, am besten mit einem organischen Beerendünger, der sehr langsam wirkt. Darüber hinaus sind Erdbeerpflanzen recht pflegeleicht. Unkräuter sollte man dennoch das ganze Jahr über jäten und das Beet nach Starkregen vorsichtig lockern. Nach der Ernte kann man das alte Laub abschneiden.

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