Seit rund einer Woche ist die Strecke auf der Autobahn 13 gesperrt. Weil nach Unwettern der Bach an einer Stelle bei Lostallo im Schweizer Kanton Graubünden über die Ufer trat, ist die gesamte vierspurige Fahrbahn der San-Bernardino-Route unterspült worden und eingebrochen.
Die A13 ist eine wichtige Route für den Ferienverkehr in Richtung Italien. Nun verlagere sich der Verkehr auf eine andere Transitroute über die Alpen, auf den Gotthard-Tunnel. Der ADAC in Freiburg sieht dort für die kommenden Monate eine große Belastung auf Auto- und Lkw-Fahrer zukommen.
Der Zeitdruck, die San-Bernardino-Route wieder zu öffnen, sei enorm. "Wir müssen uns beeilen, bevor das Wetter wieder umschlägt", sagt ein Baggerfahrer an der A13, "sonst wird es ein Desaster." Der Bach müsse aber erst in sein Bett zurück, bevor die Straße instand gebracht werden könne.
Urlaubs- und Güterverkehr wird umgeleitet
Der Güterverkehr mache circa 15 Prozent des Verkehrs über die A13 aus, sagt Andreas Müller, stellvertretender Abteilungsleiter für Verkehr, Technik und Touristik des ADAC Südbaden. Der müsse nun durch den Gotthard-Tunnel und das führe zu erheblichen Einschränkungen und Staus.
Die Freiburger Spedition Streck zum Beispiel tritt fast jeden Tag eine Fahrt Richtung Süden an. Ihre Geschäftspartner müssten nun flexibler sein, sagt der Logistik-Beauftragte Gerald Penner. Er rede mit allen beteiligten Kunden und Empfängern, sodass alle Bescheid wüssten, ob es auf der Strecke zu Verzögerungen komme und wie damit umgegangen werde.
ADAC rät Italienreisenden, die Fahrt antizyklisch zu planen
Auch Andreas Müller vom ADAC rät Menschen, die planen über die Schweiz nach Italien zu reisen, flexibler zu sein, indem sie etwa klassische Reisetage meiden. "Wenn man das entzerren kann: Entweder später anreisen, sonntags anreisen oder vielleicht dann auch erst an einem Wochentag, dann dürfte es für alle etwas entspannter ablaufen", so Müller.
A13 erst zum Ende des Jahres wieder komplett befahrbar
Zwar soll die San-Bernardino-Route wohl schon früher öffnen. Ursprünglich war der 10. Juli geplant - so berichtet es am Freitag der Schweizer Rundfunk (SRF) und bezieht sich dabei auf Informationen des Bundesamtes für Straßen (Astra). Der Wiederaufbau des unterspülten Autobahnabschnitts schreite sehr gut voran. Aber: Auch wenn die Strecke - zumindest einspurig - bereits zum 5. Juli befahrbar wäre, sei mit Staus zu rechnen. Und die Gotthard-Route dürfte weiterhin voller sein.
Hinzu kommt: Bei den Bauarbeiten wurde am Zubringer Messocco Süd ein 120 Meter langer Riss im Boden entdeckt, schreibt das Astra. Sollte sich dadurch die Erde lösen, würden sich die Bauarbeiten verzögern, so das Amt weiter. Wie der Riss entstanden ist und welche Auswirkungen er hat, ist noch nicht klar.
Wieder komplett befahrbar wird die A13 voraussichtlich erst Ende des Jahres sein. Der Touring Club Schweiz (TCS) empfiehlt als Alternativen andere Pässe im Bündnerland, den Lötschberg oder den Großen Sankt Bernhard.
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