Der Mord an einer 50-jährigen Freiburgerin in Meerbusch bei Düsseldorf ist aufgeklärt. Eine DNA-Spur unter ihrem Fingernagel führte die Ermittler nun zu einem bereits inhaftierten Kindermörder - 31 Jahre nach der Tat.
"Cold Case" Fall neu aufgerollt
Den alten Fall hatten Mordermittler in Nordrhein-Westfalen noch einmal unter die Lupe genommen, sich durch die Asservatenkammer gewühlt und damals gesicherte Spuren mit heutiger DNA-Technik untersuchen lassen. Und dann hatten sie es schwarz auf weiß: Der mutmaßliche Mörder der 50-jährigen Freiburgerin ist ein verurteilter Kindermörder, der bereits seit fast 28 Jahren hinter Gittern sitzt.
Mann wegen Mordes an Schülerin verurteilt
Der Mann war drei Jahre nach dem Mord in Meerbusch nach einem weiteren Mord in Bad Liebenzell (Kreis Calw) in Baden-Württemberg verhaftet worden. Dort hatte er eine zwölfjährige Schülerin erstochen. Dafür war er vom Landgericht Tübingen wegen Mordes zur Höchststrafe verurteilt worden: lebenslange Haft mit besonderer Schwere der Schuld.
Tatverdächtiger schweigt zu "Mord im Maisfeld"
Der inzwischen 63-Jährige schweigt zum neuen Mordvorwurf. Bei beiden Morden gehen die Ermittler von einer sexuellen Motivation aus. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage wegen des Mordes an der Freiburgerin erhoben. Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.
Wenn der Tatnachweis vor Gericht gelingt, erwartet die Staatsanwaltschaft für den Mord an der Freiburgerin eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die käme aber nicht zu der aktuell schon verbüßten hinzu, sondern es bliebe bei einer lebenslangen Freiheitsstrafe - sie ist das Höchstmaß in Deutschland.
"Cold Cases" weiter im Fokus
Für bislang nicht aufgeklärter Mordfälle hat das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen die besondere Aufbauorganisation "Cold Case" gegründet. Seit einigen Jahren knöpfen sich dort pensionierte Mordermittler in die älteren Akten vor. Wenn sie Ansätze finden, die den Fall noch lösen könnten, setzen sie sich mit der zuständigen Mordkommission in Verbindung.