Ein markantes Gebäude in Holzbauweise direkt neben dem Feuerwehrhaus in Hinterzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald): Die neue Rettungswache der Bergwacht Schwarzwald nimmt Form an. Nach dem Spatenstich im Mai vergangenen Jahres ist am Donnerstagnachmittag - rund ein Jahr später - Richtfest gefeiert worden. Der Rohbau steht. Am 5. September soll die neue Wache offiziell eingeweiht werden - vor dem Start der Wintersaison.
Neue Rettungswache kostet rund 1,7 Millionen Euro
Gestiegene Baukosten, hohe Energiepreise, schwer verfügbare Rohstoffe: Die neue Rettungswache wird teurer als usprünglich angenommen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro. Das Land übernimmt den Löwenanteil - mit einer Million Euro. Die umliegenden Kommunen fördern den Neubau mit knapp 100.000 Euro. Der Eigenanteil der Bergwacht Schwarzwald liegt den Angaben zufolge bei etwa 300.000 bis 400.000 Euro. Hinzu kommen Spenden und Sponsorengelder.
Neuer, moderner Standort für Bergwacht-Ortsgruppe Hochschwarzwald
In der neuen Bergrettungswache in Hinterzarten sollen künftig neben einer Fahrzeughalle auch ein Funkraum, sowie Umkleide- und Lagerräume zur Verfügung stehen. Außerdem ist ein gemütlicher Aufenthaltsraum für die rund 20-köpfige Bergwacht-Ortsgruppe Hochschwarzwald geplant.
Bisheriger Standort: enge, marode Garage
Eine Garage in Hinterzarten, in die gerade so ein Einsatzfahrzeug und anderes Equipment passen, ist bislang der Ausgangspunkt der Bergwacht Schwarzwald in Hinterzarten. Es gibt keinen Gemeinschaftsraum und keine Toiletten. Angesichts der immer weiter steigenden Zahl an Einsätzen sei die bisherige Unterbringung längst nicht mehr ausreichend, so der Landesvorsitzende der Bergwacht Schwarzwald, Adrian Probst. Die Ortsgruppe kämpfe mit widrigen Bedingungen.
Immer mehr Einsätze, immer höhere Anforderungen
Rund 50 bis 60 Mal im Jahr rückt die Ortsgruppe in Hinterzarten aus. "Der Hochschwarzwald zählt zu den tourismusstärksten Regionen im Land und infolge auch zu den Einsatz-Schwerpunkten im Schwarzwald", berichtet Probst. Im vergangenen Jahr ist die Bergwacht Schwarzwald insgesamt 1.500 Mal ausgerückt - so oft wie noch nie.
Wanderer, Radfahrer, Kletterer - vor allem seit Corona haben immer mehr Menschen die Natur für sich entdeckt, auch abseits der normalen Wege. "Wir haben im Sommer mittlerweile genauso viele Einsätze wie im Winter. Gerade im Sommer steigen die Zahlen auch, weil sich das Freizeitverhalten weiter ändert", erklärt Probst. Neue Freizeitaktivitäten würden hinzukommen. Biken sei ein Thema, Wandern nach wie vor im Trend. "Die Einsätze werden auch komplexer, sie werden aufwendiger, sowohl mit Blick auf das Material als auch auf das Personal, und damit steigen natürlich auch die Kosten", so der Landesvorsitzende weiter.
Insgesamt 650 aktive Mitglieder hat die Bergwacht im Schwarzwald - die meisten von ihnen arbeiten im Ehrenamt, einige sind rund um die Uhr in Bereitschaft, lassen alles stehen und liegen, um Menschen zu bergen - da wo der Rettungswagen nicht hinkommt.