Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus

Aus Baumstämmen entstehen Kunstwerke

25. Internationales Holzbildhauer-Symposium in Sankt Blasien

Stand
Autor/in
Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau.

Holzbildhauer aus aller Welt sind in Sankt Blasien am Werk. Aus Holzstämmen sägen und hobeln sie dort faszinierende Skulpturen.

Holzspan um Holzspan fällt am Baumstamm von Carla Rump zu Boden. Die niederländische Bildhauerin schlägt mit einem Klüpfel, einem hammerähnlichen Werkzeug aus Holz, auf ein Bildhauereisen. Das Klopfen erfüllt die Luft, im Hintergrund sind die Motorsägen der anderen Bildhauerinnen und Bildhauer zu hören.

Carla Rump schält aus dem Baumstamm ein Gesicht heraus. Die Konturen hat sie mit einem roten Stift auf das Holz gezeichnet. Die Nase ist schon zu erkennen, genauso wie die Augen. Auch aus dem unteren Ende des Baumstammes arbeitet sie in den nächsten Tagen ein Gesicht heraus.

Die beiden Gesichter sollen zueinander schauen. "Es ist eine Art Introspektion, eine Reflexion. Es kann eine Figur sein, die sich spiegelt, oder zwei Figuren", sagt Carla Rump. Arbeiten mit Holz ist für die Bildhauerin etwas besonderes. Denn Holz ist ein Material, das mal gelebt hat, sagt sie. Sie könne in dem Holz die Energie des Baumes spüren.

"Es ist so schön, wenn man hier in Sankt Blasien rumläuft. Man spürt die Energie der Handwerker, die dem Baum ein zweites Leben schenken möchten."

Bereits zum 25. Mal treffen sich Bildhauerinnen und Bildhauer aus aller Welt in Sankt Blasien. In diesem Jahr sind es 15 aus neun Ländern. Eine Woche haben sie Zeit, um aus einem Baumstamm eine Skulptur zu schaffen. Mitten in der Stadt sägen, fräsen und hobeln sie.

Ein Mann kniet neben einem Baumstamm auf dem Boden. Er hält eine Motorsäge in der Hand, mit ihr sägt er eine Scheibe von dem Stamm ab. Am Boden um ihn herum ist alles voller Sägemehl. Neben ihm liegen schon ein paar ausgesägte Baumstämme. Im Hintergrund ist ein Geschäft zu sehen. Der Bildhauer arbeitet beim Bildhauer Symposium mitten in der Stadt Sankt Blasien.
Bildhauer Peter Ripka macht einen Ring aus Holz und Keramik. Hier sägt er den Ringkörper aus dem Baumstamm heraus.

Passanten bleiben stehen und schauen den Bildhauerinnen und Bildhauern zu. Sie stellen ihnen Fragen zum Kunstwerk oder zu ihrer Arbeitstechnik.

"Wenn man sieht wie die Leute mit groben Geräten, mit Motorsägen, arbeiten und was dann für Dinge dabei raus kommen. Das gefällt mir."

Diesen Austausch mit dem Publikum mag Bildhauerin Andrea Juliette Grote besonders am Holzbildhauer-Symposium in Sankt Blasien. "Ich finde das macht Spaß, es ist auch inspirierend", sagt sie.

Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus
Die Skulptur von Andrea Juliette Grote besteht aus Glas und Holz. Bild in Detailansicht öffnen
Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus
Carla Rump hat ihre Skulptur bereits in klein hergestellt. Bild in Detailansicht öffnen
Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus
die niederländische Bildhauerin betrachtet ihre Skulptur "a moment of reflection" von weiter weg. Bild in Detailansicht öffnen
Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus
Mit frischem Blick geht es weiter. Bild in Detailansicht öffnen
Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus
Christel Steier sägt aus einem Ahornstamm die Skulptur "Versöhnung". Bild in Detailansicht öffnen
Bildhauer arbeiten auf dem Bildhauer Symposium in Sankt Blasien (Kreis Waldshut) Skulpturen aus Baumstämmen heraus
Dabei fliegt viel Sägemehl umher und bedeckt die Blumen in Sankt Blasien. Bild in Detailansicht öffnen
Zu sehen ist der Dom von Sankt Blasien. Der Himmel dahinter ist blau mit ein paar Wolken.
Auf dem Domplatz in Sankt Blasien werden die Skulpturen versteigert. Bild in Detailansicht öffnen

Anlässlich des 25. Jubiläums verbindet Andrea Juliette Grote mit ihrer Skulptur Holz und Glas. Zum ersten Mal werden in Sankt Blasien auch andere Materialien verwendet. Andrea Juliette Grote graviert einen jungen Baum in eine Glasscheibe. Später wird das Glas zwischen alte Holzstücke gespannt. "Zeit und Veränderung" heißt die Skulptur.

Am Sonntag werden die Skulpturen auf dem Domplatz in Sankt Blasien versteigert. Der Erlös soll das Holzbildhauer-Symposium im nächsten Jahr finanzieren.

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