Eine von zwei Messstationen in Baden-Württemberg

Bundesamt misst auf dem Schauinsland bei Freiburg die UV-Strahlung

Stand
Autor/in
Michael Hertle
Onlinefassung
Eva-Maria Elias
Eva-Maria Elias

Aktuell ist die UV-Strahlung höher als im Rest des Jahres. Neben Sonnenbrand löst sie auch immer häufiger Hautkrebs aus. Auf dem Schauinsland wird die UV-Strahlung gemessen.

Ultraviolette Strahlung - kurz UV-Strahlung - tut uns nicht gut. Sie ist schuld am Sonnenbrand, den wir bekommen. Und viel schlimmer, sie führt zu Hautkrebs. Das Bundesamt für Strahlenschutz fährt deshalb jetzt eine große Kampagne zum UV-Schutz. Bundesweit misst es die UV-Strahlung mit einem Netz von Messstationen. Zwei dieser Stationen sind in Baden-Württemberg, eine davon auf dem Schauinsland bei Freiburg.

Strahlen werden auf dem Schauinsland permanent gemessen

Die Messstation befindet sich oben auf dem Schauinsland und ist in Richtung des Freiburger Stadtteils Kappel ausgerichtet. Dort stehen unzählige Messinstrumente und Sonden. Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt misst das Bundesamt für Strahlenschutz dort Luftschadstoffe, Radioaktivität in der Luft und die UV-Strahlung.

Eines der Messgeräte sieht aus wie eine große Trommel mit einer Art Fühler an der Seite. "Es misst permanent die Strahlung, die von der Sonne auf der Erde ankommt", erklärt Cornelia Blessing von der Messstation Schauinsland. Das Messgerät bestimmt mit welcher Intensität die UV-Strahlung Sonnenbrand auslöst.

Messgeräte auf dem Dach der Messstation auf dem Schauinsland.
Die Messstation auf dem Schauinsland misst nicht nur UV-Strahlung, sondern auch Luftschadstoffe und Radioaktivität in der Luft.

Zahl der Sonnenstunden ist gestiegen

Im unteren Teil der Messstation kommen die gemessenen Daten an. Von hier aus werden sie ans Bundesamt für Strahlenschutz in München übermittelt. Dort werden die Messdaten analysiert. Die Messungen haben ergeben, dass sich die UV-Strahlung der Sonne kaum verändert hat. Doch durch Klimawandel und Hitzewellen erreicht die Strahlung häufiger gefährliche Höchstwerte.

"Das liegt daran, dass die Sonne häufiger scheint und uns somit mehr UV-Strahlen mit maximaler Stärke treffen", sagt Sebastian Lorenz vom Bundesamt für Strahlenschutz. Die Zahl der Sonnenstunden habe sich in den letzten Jahrzehnten erhöht. Halten wir uns also draußen auf, seien wir öfter höherer UV-Strahlung ausgesetzt.

Hautkrebs ist häufigste Form der Krebserkrankung

Die Haut mit Sonnencreme einzucremen schützt und ist enorm wichtig. Doch unbegrenzt ist der Schutz nicht, sagen Hautärztinnen und Hautärzte. Zwar kann man mit Sonnencreme länger in der Sonne bleiben als ohne. Doch wer sich eincremt, bleibt meistens deutlich länger in der Sonne. Schon vor einem merklichen Sonnenbrand kann Sonne die Haut schädigen. Hautkrebs ist die häufigste Form der Krebserkrankung in Deutschland, das bestätigen Krankenkassen.

"Die Zahl der Krebserkrankungen nimmt kontinuierlich zu. Offizielle, statistische Zahlen belegen, dass die Sterblichkeit in den letzten 20 Jahren um 40 Prozent gestiegen ist."

UV-Index in der Wetter-App

Damit man einschätzen kann, wie hoch das aktuelle Risiko ist, gibt es beim Bundesamt für Strahlenschutz den UV-Index. Man findet ihn in fast jeder Wetter-App und kann ihn für jeden Ort in Europa aufrufen. Ab einem UV-Index von drei sollte man sich schützen. Erreicht der UV-Index acht oder höher, sollte man sich nur noch im Schatten aufhalten.

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