Wie das Umweltministerium BW erst jetzt bestätigt, handelt es sich bei dem aufgenommen Bild tatsächlich um einen Wolf. Den Nachweis erbrachte nun die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. Die Wildtierforscher haben das Bild analysiert.
Vermutlich handelt es sich um ein Einzeltier. Woher der Wolf kommt, welches Geschlecht er hat oder wie alt er ist, dazu können die Experten mit Hilfe des Bildmaterials nichts sagen. Wahrscheinlich, davon geht die Forstliche Versuchsanstalt aus, ist das Tier auf der Durchreise.
Wolf in Rutesheim: Jäger staunten nicht schlecht
Thomas Philippin, dessen Wildtierkamera zuschnappte, dachte erst, es sei ein Aprilscherz. Seine Jagdpacht-Kollegen und er sahen die Bilder am nächsten Morgen auf ihren Handys. Fünf Mal hatte die Kamera ausgelöst. Erstaunt schickten er und seine Kollegen die Bilder weiter an den Wildtierbeauftragten im Kreis Böblingen. Der wiederum informierte dann die Forstliche Versuchsanstalt in Freiburg.
Die Tiere seien im Frühling auf Wanderschaft und der Bestand in Deutschland wachse, sagte der Böblinger Wildtierbeauftragte Bastian Junghans dem SWR. Weil der Wolf bei Rutesheim aufgetaucht ist, sei die Bevölkerung dadurch aufmerksamer, frage bei ihm gerade vermehrt nach. In vielen Fällen handele es sich um Füchse oder Hunde, die die Menschen mit Wölfen verwechseln. Der Wildtierbeauftragte, den jeder Landkreis hat, beantwortet Fragen von Laien und auch von Jägern. Ihm kann man Bilder schicken, Kot von Tieren vorbeibringen. Er begutachtet diese als erster und schickt die Informationen zur Verifizierung dann weiter an die Forstliche Versuchsanstalt.
Wird der Wolf in Rutesheim heimisch?
Thomas Philippin hat die Wildtierkamera aufgehängt, um zu beobachten, ob Rehe an der Stelle fressen oder Wildschweine vorbei kommen. Er sei schon lange Jäger, der Vorfall mache ihn nicht unruhig. Spaziergänger müssten sich keine Sorgen machen. Denn er rechnet nicht damit, dass er den Wolf nochmal sieht.
Wolf zum zweiten Mal im Kreis Böblingen nachgewiesen
Ein Jahr ist es her, dass zum ersten Mal im Kreis Böblingen die Spuren eines Wolfs gefunden wurden. Er hatte damals ein Reh gerissen. Sowohl Weil der Stadt als auch Rutesheim liegen außerhalb des Fördergebiets Wolfsprävention Schwarzwald, in dem sich nach Angaben des Umweltministeriums Wölfe dauerhaft niedergelassen haben.