Nach Attentat in Solingen

Waffenverbot bei Straßen- und Stadtfesten im Kreis Ludwigsburg

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Thomas Fritzmann
Thomas Fritzmann

Am Wochenende wird im Kreis Ludwigsburg gleich zweimal gefeiert. Sowohl bei der Venezianischen Messe als auch beim Gerlinger Straßenfest gelten Messerverbotszonen.

Bei der Venezianischen Messe in Ludwigsburg und beim Straßenfest in Gerlingen werden keine Waffen erlaubt sein. Das teilten das Landratsamt und die Stadt Ludwigsburg am Montag mit. Die Regelungen orientieren sich an denen der Waffenverbotszone, die die Stadt Stuttgart Anfang des Jahres beschlossen hat.

Keine Klingen über vier Zentimeter

Beide Verbotszonen gelten auf dem Gelände der Feste, während die Veranstaltungen geöffnet sind. Bei der Venezianischen Messe bedeutet das von Freitag (6. September) bis Sonntag (8. September) zwischen 11 Uhr und 23 Uhr 30. Das Gerlinger Straßenfest startet am Samstag, dem (7. September) um 15 Uhr und läuft bis 0 Uhr. Am darauffolgenden Sonntag beginnt das Fest um 10 Uhr und endet um 19 Uhr.

Während dieser Zeiten sind auf den Festgeländen Waffen verboten. Dazu gehören laut Waffengesetz beispielsweise Schusswaffen und Schlagstöcke, aber auch sogenannte "waffenähnliche Gegenstände", wie beispielsweise Hämmer, Gartenscheren und Äxte. Bei den Festen im Kreis Ludwigsburg gilt das auch für Klingen mit einer Länge über vier Zentimeter.

Wie wird im Kreis Ludwigsburg auf Waffen kontrolliert?

Für die Sicherheit bei beiden Veranstaltungen sind die jeweiligen Veranstalter zuständig. In beiden Fällen ist das die zugehörige Stadtverwaltung. Die beauftragt für gewöhnlich private Sicherheitsdienstleister für ihre Feste und so wird es auch in diesem Jahr sein. Die Polizei ist dennoch verstärkt mit Einsatzkräften vor Ort.

Die Stadt Ludwigsburg teilte bereits mit, dass in diesem Jahr wegen der Messerattack in Solingen zusätzliche Sicherheitskräfte eingesetzt werden sollen. Bei der Venezianischen Messe seien stichprobenartige Taschenkontrollen geplant. Auch in Gerlingen sind laut Stadt Kontrollen geplant. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, führt diese am Tag die Polizei und erst am Abend ein beauftragtes Sicherheitsunternehmen durch.

Die Entscheidung eine Waffenverbotszone einzuführen begründete das Landratsamt. Beim Straßenfest sei mit großen Menschansammlungen zu rechnen. Die Zahl der Messerangriffe sei in jüngster Zeit gestiegen. Mit der Messerverbotszone wolle das Amt möglichen Nachahmungstätern entgegenwirken.

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Die Strafen für Verstöße gegen die Waffenverbotszone fallen bisher recht glimpflich aus - wer dagegen verstößt, muss "nur" mit einer Geldstrafe rechnen und damit, dass ihm die Waffe abgenommen wird. Bei Gesprächen zu anderen Verbotszonen dieser Art teilte die Polizei bereits mit, dass sie die Zonen dennoch für sinnvoll hält. Die Polizei könne dadurch effizienter gegen Waffen vorgehen.

Kreisverwaltung Ludwigsburg unterstützt bei Waffenverbotszonen

Das Landratsamt Ludwigsburg hat sich nach eigenen Angaben an die Rathäuser im Kreis gewandt. Falls die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Gefahrenlage bei ihren Festen ähnlich einschätzen, dann könnten sie sich an die Kreispolizeibehörde wenden. Sie könne die Kommunen dabei unterstützen auch bei sich eine Messerverbotszone einzuführen.

Nach der tödlichen Messerattacke in Solingen richten immer mehr Gemeinden bei Straßen- und Stadtfesten Waffenverbotszonen ein. Der Messerangriff hatte auch eine Debatte über Abschiebungen und Messerverbote ausgelöst. Die Bundesregierung schlug ein Sicherheitspaket vor. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören Verschärfungen des Waffenrechts, zusätzliche Maßnahmen gegen den gewaltbereiten Islamismus sowie Verschärfungen im Aufenthalts- und Asylrecht. Kürzlich hatte die Bundesregierung 28 Männer nach Afghanistan abgeschoben - erstmals seit 2021.

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