Autofahrerin übersah Sperrung

Schwerer Unfall am Rande von Orbán-Besuch in Stuttgart: Polizist stirbt

Stand
Autor/in
Christian Spöcker
Christian Spöcker, SWR
Kerstin Rudat
Kerstin Rudat

Nachdem eine Autofahrerin am Montagmorgen in eine Motorradeskorte fuhr, ist ein Polizist gestorben, ein weiterer wurde schwer verletzt. Die Kolonne hatte Ungarns Ministerpräsidenten Orbán zum Flughafen geleitet.

Ein Polizist hat am Montagvormittag Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán zum Stuttgarter Flughafen begleitet und wurde dabei von einer Autofahrerin so schwer verletzt, dass er später starb. Das teilte die Polizei am späten Montagnachmittag mit. Die 69-jährige Fahrerin sei mit dem Motorrad des 61-jährigen Polizisten zusammengeprallt, weil sie offenbar übersehen hatte, dass die Strecke gesperrt war.

In Polizei-Eskorte gefahren - Sperrung beeinträchtigte Verkehr bis zum Abend

Der Aufprall hatte auch Folgen für einen 27-jährigen Kollegen des Polizisten. Das Motorrad des später Verstorbenen wurde durch die Wucht gegen das des jüngeren Polizisten geschleudert. Dieser wurde dadurch schwer verletzt und zur weiteren Behandlung in eine Klinik gebracht.

"Die Motorradstaffel der Verkehrspolizei Stuttgart eskortierte gegen 11:15 Uhr einen Staatsgast auf der Löffelstraße zum Flughafen Stuttgart", so die Polizei. Der Beamte sei als Motorradfahrer Teil der Eskorte gewesen, die den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán nach dem zweiten Spiel der ungarischen Nationalmannschaft in Stuttgart zum Flughafen begleitete, teilte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) mit.

Nach dem Unfall musste die Löffelstraße bis 16 Uhr gesperrt bleiben. Sie ist in Degerloch Teil der B27, die dann später auf die Autobahn führt. Es kam im Verkehr durch die lange Sperrung zu Rückstaus in beide Richtungen.

Polizisten begleiteten Orbán zum Flughafen Stuttgart

Polizeipräsident Markus Eisenbraun zeigte sich erschüttert. "Die tragischen Umstände des Todes unseres geschätzten Kollegen machen uns fassungslos und treffen die gesamte Stuttgarter Polizei ins Mark", teilte er mit.

Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) drückte den Angehörigen des Verstorbenen sein Beileid aus und wünschte dem verletzten Polizisten eine möglichst baldige und vollständige Genesung.

Bis heute Mittag haben wir alle uns gefreut, dass wir in unserer Stadt ein so friedliches und wunderbares Fußballfest feiern können. Dieser schreckliche Unfall hat uns mit Gewalt aus dieser fröhlichen Stimmung herausgerissen.

Landespolizeipräsidentin: "Führt erneut vor Augen, wie vielen Gefahren unsere Polizisten ausgesetzt sind"

Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz sagte, das Geschehen führe erneut "schmerzlich vor Augen, wie vielen Gefahren und Risiken unsere Polizistinnen und Polizisten ausgesetzt sind und was sie tagtäglich für unser aller Sicherheit leisten. Die Polizeifamilie trauert mit den Angehörigen des verstorbenen Kollegen."

Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach von einem "tragischen Unglücksfall" und äußerte sein Mitgefühl gegenüber der Familie, den Freunden und Kollegen des Verstorbenen. "Für unsere Polizistinnen und Polizisten kann jeder Einsatz, so alltäglich er auch sein mag, Gefahren für das Leben oder die Gesundheit mit sich bringen", sagte Strobl laut einer Mitteilung. "Polizistinnen und Polizisten sind bereit, dieses Risiko für unsere Sicherheit einzugehen."

Strobl ordnete am Dienstag an, landesweit die Flaggen aller Dienstgebäude der Polizei auf halbmast zu setzen. Ihre Fahrzeuge sollten zudem Trauerflor anbringen, teilte das Innenministerium mit. Trauerflor an der Flagge trägt auch das Ministerium. 

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser drückte ihr Beileid aus

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schrieb im Onlinedienst X von einer "furchtbaren Nachricht". "Wir trauern mit der Familie und dem ganzen Polizeipräsidium Stuttgart", erklärte sie. "In Gedanken bin ich auch bei dem schwerverletzten Beamten."

Der Unfall ereignete sich laut Polizei auf dem Degerlocher Albplatz. Die Straße war nach Angaben der Polizei bis gegen 16 Uhr gesperrt. Die Feuerwehr war mit rund 30 Einsatzkräften vor Ort. Da das Polizeipräsidium Stuttgart nicht ermitteln kann, wenn es um es selbst geht, hat die Polizei Ludwigsburg die Ermittlungen übernommen.

Mehr über Rettungseinsätze in der Region Stuttgart

Stuttgart

Bewohner von Rauch eingeschlossen Mehrere Verletzte bei Brand in Seniorenheim in Stuttgart-West

Die Feuerwehr hat mehr als 20 Senioren aus einer Wohnanlage in Stuttgart gerettet. Einige waren bettlägerig. Rettungskräfte konnten wohl das Schlimmste verhindern.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Geislingen an der Steige

Millionenschaden entstanden Brand in Autowerkstatt in Geislingen - Angestellter schwerstverletzt

Bei einem Feuer in einer Firma in Geislingen an der Steige hat ein Angestellter schwerste Verletzungen erlitten. Er wurde in eine Spezialklinik gebracht. Es entstand hoher Sachschaden.

Stuttgart

Ein Tatverdächtiger festgenommen Stuttgart: Mann bei Auseinandersetzung im Lehenviertel schwer verletzt

Bei einer Auseinandersetzung im Stuttgarter Lehenviertel ist am Vormittag ein Mann schwer verletzt worden. Die Polizei konnte den möglichen Täter bereits festnehmen.

SWR4 am Freitag SWR4

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.