Am Mittwochabend haben sich auf dem Sindelfinger Marktplatz (Kreis Böblingen) rund 1.000 Menschen zu einer Trauerveranstaltung für die Opfer der Erdbeben in der Türkei und Syrien versammelt. Eingeleitet wurde die Trauerfeier mit einer Schweigeminute für die Opfer der Katastrophe. Dann beteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam und brachten ihr Mitgefühl durch Lieder und Koran-Rezitationen zum Ausdruck, auch Spenden wurden gesammelt.
Neben der türkischen Generalkonsulin Makbule Koçak traten auch syrische Vertreter, der alevitische Verein und die christliche Kirche mit Reden auf. Die Trauerfeier sei bewusst für alle konzipiert, so die Veranstalter. Eingeladen hatten das lokale Bündnis Erdbebenhilfe sowie die Stadt Sindelfingen. In Sindelfingen leben nach Angaben der Stadt rund 3.500 Menschen mit syrischer und türkischer Staatsbürgerschaft.
Der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU) hatte im Vorfeld der Veranstaltung gesagt: "Das große Leid in der Türkei und in Syrien ergreift auch uns als Stadt. Deshalb möchten wir ein Zeichen der Trauer und Solidarität setzen. Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit persönlichen Verbindungen in das Erdbebengebiet wollen wir zeigen: Sindelfingen hält zusammen, wir stehen an eurer Seite."
Erdbeben in Türkei und Syrien: Trauerbeflaggung am Rathaus in Böblingen
Auch in Böblingen brachte die Stadtverwaltung ihr Mitgefühl zum Ausdruck. "Viele Menschen in Böblingen mit türkischen oder syrischen Wurzeln haben Verwandte, Freundinnen und Freunde oder Bekannte verloren. Im Namen der Stadt Böblingen spreche ich unser aller Beileid aus", so der Böblinger Oberbürgermeister Stefan Belz (Grüne). Von Freitag bis Sonntag sei am Böblinger Rathaus und am Bezirksamt Dagersheim Trauerbeflaggung veranlasst. Der Böblinger Partnerstadt Bergama in der Türkei - die zwar nicht im betroffenen Gebiet liege - habe er Unterstützung zugesagt, so Belz.
SWR Extra: Erdbeben in der Türkei und Syrien - Wie der Südwesten hilft
Das SWR Fernsehen hat am Mittwochabend in einer Sondersendung zum Erdbeben unter anderem über Menschen aus Baden-Württemberg berichtet, die im Katastrophengebiet helfen.