Am Sonntag ist der Tag des Schwäbischen Waldes. An diesem Tag werden eine Vielzahl von Veranstaltungen angeboten. Genauere Informationen bietet das Landratsamt des Rems-Murr-Kreis auf der Internetseite des Schwäbischen Waldes an. Es sind Kulturerlebnisse und Entdeckertouren zu Fuß oder mit dem Rad dabei.
Von Motorsägen und Wald-Feen
In Berglen (Rems-Murr-Kreis) können die Waldfreunde zum Beispiel Motorsägenkunst erleben. Zudem wird altes Holzmacher-Werkzeug vorgestellt. Kinder können selber Holzscheiben sägen. Wer sich für Streuobstwiesen interessiert, kann mit einem Naturparkführer eine Tour machen. Bei individuellen Wanderungen geht die ganze Familie in Gaildorf (Rems-Murr-Kreis) auf Spurensuche nach den Wald-Feen. Murrhardt bietet einen Spaziergang mit einer Märchenerzählerin an und in Oppenweiler (Rems-Murr-Kreis) kann sich jeder, der sich nicht fürchtet, einer Burgführung einschließlich Kerkerbesichtigung anschließen. Dampflokfahrten und Heimatmuseen sind natürlich auch im Programm.
Der Wald: Beliebter Ort in der Kunst
Der Wald gilt ans Sehnsuchtsort. Viele Schriftsteller und Maler haben sich daran abgearbeitet. Joseph Eichendorf und Johann Wolfgang von Goethe romantisierten die Wälder. Caspar David Friedrich zeigt auf seinen Bildern die Küstenwälder der Ostsee. Der Schauplatz des wohl bekanntesten Märchens "Hänsel und Gretel" ist... der Wald. Auch Richard Wagner hat den Wald dramatisch aufgearbeitet.
Vom Jäger und Sammler zum Bürositzer
Der Mensch hat eine vielfältige Beziehung zum Wald. Kein Wunder, denn sein Ursprung sind die Wälder und Höhlen. Als Jäger, Sammler und Plauderer hat er sich wohl gefühlt. Nun zieht es den Menschen der modernen Zivilisation auch immer wieder dort hin. Der Mensch läuft nicht mehr 40 Kilometer am Tag, er sitzt statt dessen auf seinem Bürostuhl und starrt auf den Bildschirm. Die Sehnsucht zum Bewegen in der Natur ist groß. Eine sehr abwechslungsreiche Sinneserfahrung treibt den Bürositzer dort hin. Spazierengehen, Joggen, Wandern oder Mountainbiken bieten Erholung und Erlebnis.
Waldbaden als natürliche Medizin
Die Japaner haben das Shinrin-Yoku, das Waldbaden genau erforscht. Es ist ein sich Treiben-Lassen im Wald, ein eher kontemplatives Begehen dieses Naturraums. Ein zweistündiges Bad im Wald kann den Blutdruck senken, die Konzentration verbessern, den Stoffwechsel fördern und auch das Immunsystem stärken. Das schreibt der renommierte japanische Forscher an der Nippon Medical School in Tokio, Qing Li in seinem Buch "Die wertvolle Medizin des Waldes".
Erlebnis und Abenteuer, Geselligkeit und Gesundheit. Es gibt viele Gründe einmal wieder in den Wald zu gehen.