Nachdem die letzten beiden Jahreswechsel durch die Corona-Pandemie ruhig verliefen waren, gab es in der vergangenen Silvesternacht zahlreiche Vorfälle im Großraum Stuttgart. Die Silvesterfeier am Stuttgarter Schlossplatz verlief jedoch ohne größere Vorkommnisse.
Die baden-württembergische Landeshauptstadt sei friedlich ins neue Jahr gestartet. So lautet eine erste Bilanz des Veranstalters der zentralen Silvesterfeier am Schlossplatz. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass es in der Stuttgarter Innenstadt keine gravierenden Vorkommnisse gegeben habe: "Wir waren selber völlig überrascht. Zu unserer Freude war es sehr ruhig."
In Stuttgart konnte sich das Feuerwerk-Spektakel am Himmel zum Neujahr sehen lassen:
Die Polizei war mit hunderten Beamtinnen und Beamten im Einsatz, die vor allem kontrollierten, ob die Menschen Feuerwerkskörper in die Verbotszone innerhalb des City-Rings mitgebracht hatten. Die Einsatzkräfte nahmen nach eigenen Angaben insgesamt 14 Anzeigen auf, mehrheitlich wegen nicht zugelassener Feuerwerkskörper. Zur Party am Stuttgarter Schlossplatz seien über 15.000 Menschen gekommen, teilte eine Sprecherin des Veranstalters mit, darunter auch viele Familien. Sie hätten bis zum Ende der Feier um 1:00 Uhr "getanzt und ausgelassen gefeiert".
Mann aus Neckar gerettet
Am Neujahrsmorgen gegen sieben Uhr zog die Feuerwehr nahe des Stuttgarter Theaterschiffes einen völlig entkräfteten 32-Jährigen aus dem Wasser. Laut Feuerwehr hatte ein Passant den im Wasser treibenden Mann entdeckt. Der Passant warf dem Mann einen Rettungsring zu und wählte den Polizeinotruf. "Damit hat er dem Mann das Leben gerettet", sagte Feuerwehrsprecher Daniel Anand dem SWR. Die Rettung sei in letzter Minute erfolgt.
Zwei Rettungstaucher der Feuerwehr sicherten den Mann zunächst. Da eine Rettung an der betreffenden Stelle jedoch nicht möglich war, brachten die Taucher den Mann zu einer nahen Treppe, wo er ans Ufer gebracht und mittels einer speziellen Trage gerettet werden konnte. Anschließend wurde er an den Rettungsdienst übergeben. Nach einer ersten Behandlung durch einen Notarzt wurde er in eine Klink verbracht. Warum der Mann im Wasser war, ist laut Feuerwehr derzeit noch unklar.
Hildrizhausen: Brand in Tiefgarage
In Hildrizhausen (Kreis Böblingen) hat es in der Nacht in einer Tiefgarage gebrannt. Nachdem sie das Feuer bemerkt hatten, versuchten Anwohner laut der Polizei zunächst, einige Fahrzeuge aus der Tiefgarage zu fahren. Diesen Versuch mussten sie jedoch wegen der Rauchentwicklung abbrechen. Die Einsatzkräfte bargen einen Menschen, der sich in der Tiefgarage noch in seinem Auto befand und evakuierten das Gebäude. Sechs PKW und ein Motorroller wurden vom Feuer komplett zerstört. Außerdem wurde das Gebäude laut Polizei so beschädigt, dass die Statik beurteilt werden muss.
Der Wohnkomplex ist bis auf weiteres nicht bewohnbar, weshalb die Bewohnerinnen und Bewohner bei Angehörigen und in städtischen Einrichtungen untergebracht wurden. Wegen des Verdachts der Rauchgasvergiftung wurden drei Personen zur Beobachtung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der durch den Brand entstandene Sachschaden kann derzeit nicht beziffert werden. Nun laufen laut Polizei die Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache.
Sexuelle Belästigung in Stuttgarter Club
Die Polizei nahm in Stuttgart einen 23-Jährigen vorläufig fest, der im Verdacht steht, zwei Frauen im Alter von 19 und 20 Jahren in einem Club in der Lange Straße sexuell belästigt zu haben. Der Tatverdächtige betatschte nach Polizeiangaben beide Frauen auf der Tanzfläche im Intimbereich. Der 23-Jährige wurde demnach vom Sicherheitsdienst vor die Türe gebracht. Dabei kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen dem Sicherheitsdienst und dem Tatverdächtigen. Der Mann wurde nach Polizeiangaben aufgrund der Verletzungen zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Freiberg am Neckar: Einbrüche in mehrere Ladengeschäfte
Unbekannte sind in der Silvesternacht in Freiberg am Neckar (Kreis Ludwigsburg) in mehrere Geschäfte am Marktplatz eingebrochen. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben sofort eine Fahndung ein, die aber erfolglos verlief. Nach bisherigem Ermittlungsstand handelte es sich bei den Tätern laut Polizei um eine weibliche und eine männliche Person. An den Ladengeschäften entstand ein Sachschaden von etwa 8.000 Euro. Die Höhe des Diebesgutes beziffert sich auf etwa 1.000 Euro. Die Polizei sucht Zeugen.
Esslingen: Mann wirft Feuerwerk auf Menschengruppe
In der Esslinger Röntgenstraße hat nach Polizeiangaben kurz nach Mitternacht ein Mann gezielt Feuerwerkskörper auf eine Gruppe von Menschen geworfen. Eine 23-jährige Frau und ein 32-jähriger Mann erlitten dabei ein Knalltrauma. Außerdem hat nach Polizeiangaben in Esslingen in der Alleenstraße eine Gruppe von fünf bis neun Unbekannten eine junge Frau und ihren Begleiter mit Schlägen und Tritten angegriffen. Die Gruppe flüchtete mit der Handtasche der 19-jährigen Frau. Die beiden Opfer erlitten leichte Verletzungen, die in einer Klinik versorgt wurden.
Göppingen: 150.000 Euro Schaden durch Silvesterrakete
Auch in Göppingen hatte das Silvesterfeuerwerk kostspielige Folgen. Laut Polizei zündete eine 29-jährige Anwohnerin im Stadtteil Schopflenberg einen Feuerwerkskörper, der in der Hecke eines Gartens landete. Es begann zu brennen. Das Feuer griff demnach auf eine Überdachung am Haus über, auch das Haus selbst wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 150.000 Euro. Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen im Einsatz. Verletzt wurde niemand.