Der 61-jährige Polizeihauptkommissar Thomas Hohn war vor genau einer Woche in Stuttgart-Degerloch während der Eskorte des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán bei einem Unfall so schwer verletzt worden, dass er kurz darauf seinen Verletzungen erlag. Die Schweigeminute fand am Montag genau eine Woche später um 11:18 Uhr in Stuttgart im Neuen Schloss statt - in der Minute, in der der Unfall passierte.
Schweigeminute genau eine Woche nach dem Unglück
Zu der Schweigeminute im Ehrenhof kamen Polizeibeamtinnen und -beamte, Freundinnen und Freunde, Familienangehörige von Hohn und die Öffentlichkeit zusammen, um ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. In tiefer Trauer und Respekt haben sie so an den Kollegen erinnert. Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU), Staatssekretär Thomas Blenke, Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz und Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) waren vor Ort. "Die Polizeifamilie ist sehr traurig, und wir sind in unseren Gedanken bei der Familie und den Angehörigen", sagt Innenminister Strobl. Der 27-jährige Polizei-Kollege, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde, ist inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auch er war bei der Schweigeminute für seinen Kollegen dabei.
Bei der Gedenkfeier war auf der Leinwand am Schlossplatz ein großes Bild von Thomas Hohn zu sehen. Etwa 700 Polizistinnen und Polizisten waren zur Schweigeminute für ihren Kollegen gekommen. Ein weiteres Bild von Hohn wurde mit einer Kerze im Ehrenhof aufgestellt, an dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kränze und Blumen ablegen konnten. Auch Mitglieder der Feuerwehr, vom Deutschen Roten Kreuz und das Technisches Hilfswerk waren gekommen, außerdem auch Zivil-Beschäftigte der Polizei.
Unfall passierte während Motorrad-Eskorte in Stuttgart
Thomas Hohn hatte am vergangenen Montag mit der Motorradstaffel der Verkehrspolizei Stuttgart den Staatsgast Orbán zum Flughafen eskortiert, der zum EM-Spiel der ungarischen Nationalmannschaft in Stuttgart gewesen war. Hohn wurde bei einem Unfall von einer Autofahrerin so schwer verletzt, dass er später starb. Die 69-jährige Fahrerin war mit ihrem Auto auf das Motorrad des Polizisten geprallt, weil sie die Streckensperrung offenbar übersehen hatte.
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"Bundesweit geschätzter Kollege": Er hat freiwillig seine Arbeitszeit verlängert
Hohn wurde bundesweit geschätzt. Besonders in der Tuning-Szene hatte er ein hohes Fachwissen. Eigentlich hätte er schon in Pension gehen können, er hatte sich jedoch freiwillig dazu entschieden, seine Arbeitszeit zu verlängern, weil er unbedingt noch bei der Fußball-Europameisterschaft dabei sein wollte.