Nach mehreren Schüssen in der Region Stuttgart während der vergangenen Monate spricht das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) von ersten Ermittlungserfolgen. Durch Razzien in Bars und Wohnungen sowie bei Straßenkontrollen konnten demnach Waffen sichergestellt werden. Seitdem sei es zu keinen weiteren Schüssen gekommen und auch erste Tatverdächtige wurden festgenommen, so das LKA.
LKA-Sprecher David Fritsch im Interview mit SWR4 Baden-Württemberg:
Streitigkeiten um Drogen und illegale Waffen?
Noch laufen die Ermittlungen, entsprechend zurückhaltend äußert sich LKA-Sprecher David Fritsch am Dienstag im SWR-Interview. Doch schon jetzt zeichne sich ab, dass die meisten Taten einen ähnlichen Hintergrund haben. Demnach fanden sie überwiegend nachts und am Wochenende statt. Dass es sich um Auseinandersetzungen um Drogen und illegale Waffen handelt, kann der LKA-Sprecher nicht bestätigen, aber einen Zusammenhang auch nicht ausschließen.
Unter den Tatverdächtigen würden sich aber auch deutsche Staatsangehörige befinden, so LKA-Sprecher Fritsch weiter.
"Wir erhalten ein immer besseres Gesamtbild" Nach Schüssen im Raum Stuttgart: LKA erhöht Druck
"Wir erhalten ein immer besseres Gesamtbild", sagte LKA-Sprecher David Fritsch. 250 Spuren ist die Polizei bereits nachgegangen. Einige Männer befinden sich in Untersuchungshaft.
LKA: Mehr als 250 Spuren in Zusammenhang mit Schüssen im Raum Stuttgart
Insgesamt mehr als 250 Spuren geht das LKA zusammen mit mehreren Polizeipräsidien nach. So werden beispielsweise Patronenhülsen und Projektile ausgewertet. Auch habe man DNA-fähiges Material sichergestellt, so der LKA-Sprecher.
Nach SWR-Informationen wird übrigens der Fall Gallus, bei dem der Göppinger Landwirt und FDP-Kommunalpolitiker Georg Gallus durch Schüsse verletzt wurde, nicht zu den anderen Schüssen in der Region Stuttgart gezählt. Eine offizielle Bestätigung darüber steht jedoch aus.
Polizei hat mehrere Tatverdächtige festgenommen
Das LKA verweist auf bislang vier Festnahmen im Zusammenhang mit den Schüssen in der Region Stuttgart. So werden zwei Personen verdächtigt, für die Schüsse am 2. April in Plochingen (Kreis Esslingen) verantwortlich zu sein. Zudem wurde ein 21-Jähriger bereits bei Polizeikontrollen am 19. März festgenommen, nachdem bei ihm eine Maschinenpistole gefunden wurde. Und eine vierte festgenommene Person soll in Stuttgart-Zuffenhausen an Schüssen beteiligt gewesen sein.
Straßenkontrollen und Waffenfunde
Parallel zu den Ermittlungen führt die Polizei Kontrollen insbesondere nachts und an Wochenenden in Stuttgart und anderen Städten der Region durch. Am vergangenen Wochenende waren dabei beispielsweise mehr als 250 Personen im Einsatz. Diese Kontrollen zeigten Erfolg, heißt es beim LKA.
Bei den Kontrollen hat die Polizei bislang etliche Waffen sichergestellt: Das LKA erwähnt neben einer Maschinenpistole auch Messer, Schlagringe und auch als "Schlaghandschuhe" bezeichnete Quarzhandschuhe. Die Straßen- und Personenkontrollen sollen laut LKA künftig fortgesetzt werden. Das LKA rechnet mit raschen weiteren Fahndungsergebnissen im Zusammenhang mit den Schüssen.