Am frühen Samstagmorgen ist ein 66-jähriger Mann in Plochingen durch einen Schuss schwer verletzt worden. Der Betreiber einer Gaststätte in der Marktstraße war gegen 3.20 Uhr gemeinsam mit mehreren Gästen aus seinem Lokal ins Freie getreten, nachdem er Geräusche von klirrendem Glas gehört hatte.
Vor einem benachbarten Friseurgeschäft, an dem offenbar die Scheibe beschädigt worden war, bemerkten die Zeugen zwei unbekannte Personen und sprachen sie an. Darauf gab einer der beiden Unbekannten mehrere Schüsse auf die Personengruppe ab.
Während die übrigen Zeugen unverletzt blieben, erlitt der 66-Jährige eine Schussverletzung. Er wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach derzeitigen Erkenntnissen besteht keine Lebensgefahr.
Hintergründe der Tat noch unklar
Die beiden dunkel gekleideten und maskierten Tatverdächtigen flüchteten nach Angaben der Polizei in Richtung der Straße "Am Fischbrunnen". Eine sofort eingeleitete Großfahndung, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, verlief bislang erfolglos. Die Kriminalpolizeidirektion Esslingen hat die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts aufgenommen.
Am Samstagmorgen wurde der Polizei gemeldet, dass Unbekannte auch im nicht weit entfernten Reichenbach (Kreis Esslingen) die Scheibe eines Friseurgeschäfts zerschossen haben. Ob es sich um dieselben Täter wie in Plochingen handelt, ist unklar.
Mögliche Verbindung zu Taten in Eislingen und Ostfildern
Die Polizei prüft außerdem, ob der Angriff im Zusammenhang mit den Schüssen auf eine 21-Jährige in Eislingen/Fils (Kreis Göppingen) steht. Die Frau war Freitagnacht aus einem fahrenden Auto heraus angeschossen und dabei am Bein verletzt worden. Auch hier flohen die Täter unerkannt.
In Ostfildern (Kreis Esslingen) hatte es Mitte Februar nach einer Auseinandersetzung ebenfalls einen Schusswechsel gegeben. Die Beteiligten flohen, die Hintergründe sind auch hier unklar. Einen Zusammenhang mit den Taten in Plochingen und Eislingen schloss die Polizei deshalb nicht aus.
Polizei mahnt zur Vorsicht
Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder in nächster Zeit machen, werden gebeten, sich unter Tel. 0711/3990-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang an mögliche Zeugen, auf verdächtige Personen nicht zuzugehen und sie nicht anzusprechen, sondern unmittelbar die Polizei zu alarmieren