Vom Schreiner zum Pädagogen

Kita-Quereinsteiger: Florian Treßelt lässt sich zur pädagogischen Hilfskraft weiterbilden

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Thomas Fritzmann
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Autor/in
Sissy Hertneck
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Florian Treßelt war Schreiner und wird jetzt Pädagoge. Dank des "Direkteinstieg Kita" geht das nicht nur schneller, sondern auch besser vergütet als bei einer klassischen Ausbildung.

Um dem Fachkräftemangel in Kindertagesstätten entgegenzuwirken, hat die Landesregierung im Februar das Ausbildungsprogramm "Direkteinstieg Kita" gestartet. Florian Treßelt ist seit September in der Ausbildung.

Treßelt: "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier zwischen Kindern sitze."

Zwei Tage pro Woche ist Florian Treßelt bei der katholischen Kindertagesstätte Maria Königin des Friedens in Stuttgart-Büsnau. Die restlichen drei Tage verbringt der 35-Jährige in der Schule. Nachdem er schon als Schreiner und als Musikproduzent gearbeitet hat, ist die Arbeit zwischen Kindern eine Umstellung für ihn. "Aber inzwischen kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen", sagte Treßelt.

Quereinsteiger Florian Treßelt hält in einem Sandkasten einen Reifen in der Hand. Er war mal Schreiner und wird jetzt Kita-Mitarbeiter.
Seit dem 1. August ist Florian Treßelt im Ausbildungsprogramm "Direkteinstieg Kita".

Neu ist für ihn aber auch die Teamarbeit, die es in der Kindertagesstätte gibt. "Davor war ich ganz allein verantwortlich dafür, was ich wann mache. Jetzt muss ich mich anpassen", erzählte Treßelt. "Das ist viel besser als das nur allein zu machen."

Kita-Leiter Gnad: "Wir haben Kita-Plätze, es fehlt Personal."

Der neuen Ausbildung für Quereinstieger steht Kita-Leiter Michael Gnad gespalten gegenüber. Weil die Ausbildung nur zwei und nicht drei Jahre lang ist, müssten die Azubis sehr viel in kurzer Zeit lernen.

Michael Gnad leitet die Kita, in der Florian Treßelt seine Ausbildung macht.
Mit Florian Treßlet ist der Kita-Leiter vollauf zufrieden. "Er bringt sehr viel Lebenserfahrung, das merkt man", sagte Gnad.

Insgesamt 39.000 Kitaplätze fehlen laut Bertelsmann-Stiftung aktuell in Baden-Württemberg. Dass sich die Landesregierung einsetzt, mehr Kita-Personal zu gewinnen, hält Michael Gnad für richtig. "Eigentlich haben wir genügend Kita-Plätze, was fehlt ist das Fachpersonal", sagte Gnad dem SWR. Auch deshalb nimmt er sich regelmäßig Zeit für Auszubildende und gibt ihnen Feedback.

Deutlich bessere Bezahlung als bei klassischer Ausbildung

Der Quereinstieg mit dem Ausbildungsprogramm "Direkteinstieg Kita" ist nicht nur kürzer als der klassische Ausbildungsweg. Er ist auch deutlich besser vergütet. Von Anfang erhalten die Auszubildenden monatlich bis zu 2.600 Euro.

Sie alle haben eine abgeschlossene Berufsausbildung und bringen viel Lebenserfahrung mit. Ich denke, das sollte honoriert werden.

Insgesamt 105 Menschen konnten durch das neue Ausbildungsprogramm bereits geworben werden. Die Hoffnung der Landesregierung ist, dass diese neuen Pädagoginnen und Pädagogen dann alle in baden-württembergischen Kitas eingesetzt werden können.

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