Erhöhte Polizeipräsenz

Nach Schüssen in Baden-Württemberg: Polizei kontrolliert mehr als 200 Personen

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Johannes Böhler

Die Polizei hat auf eine Serie von Straftaten mit Schusswaffen vor allem im Großraum Stuttgart reagiert. Eine Ermittlungskooperation soll mögliche Zusammenhänge prüfen.

Wegen einer Serie von Delikten mit Schusswaffen im Großraum Stuttgart und in Ulm hat die Polizei am Samstagabend in mehreren Städten und Gemeinden großangelegte Präsenz- und Kontrollaktionen durchgeführt. Bei den Einsätzen in Stuttgart, in den Landkreisen Esslingen, Göppingen und Ludwigsburg sowie in Ulm waren dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) zufolge über 150 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Sie nahmen knapp 200 Fahrzeug- und Personenkontrollen an "relevanten Örtlichkeiten" vor.

Demnach leistete ein Mann bei der Kontrolle Widerstand, acht Platzverweise wurden ausgesprochen. Zwei Jugendliche weigerten sich, diesen Folge zu leisten. Sie wurden bis zur Übergabe an ihre Aufsichtspersonen in polizeiliche Obhut genommen.

Ermittlungskooperation prüft Zusammenhänge

Wie das LKA BW mitteilte, arbeiten die für die Vorfälle mit Schusswaffen zuständigen Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart und Ulm in einer Ermittlungskooperation inzwischen gemeinsam mit dem LKA zusammen an der Aufklärung der Ereignisse und prüfen mögliche Zusammenhänge.

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Dabei werde auch die Sonderkommission "Goethe" miteinbezogen, die im Polizeipräsidium Ludwigsburg nach einem Tötungsdelikt eingerichtet wurde. In der Nacht zum 8. April war in Asperg (Kreis Ludwigsburg) auf zwei 18-Jährige geschossen worden. Einer der beiden jungen Männer starb, der andere überlebte schwer verletzt.

Noch am Abend des 8. April nahm ein Spezialeinsatzkommando (SEK) einen 20-jährigen Tatverdächtigen fest. Tags darauf wurde wegen Totschlags und versuchten Totschlags Haftbefehl gegen den Mann erlassen, er kam in Untersuchungshaft. Weitere Details zu dem Fall will die Polizei unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen derzeit nicht veröffentlichen. Die Ermittlungen gestalteten sich komplex, so das LKA.

LKA will Gewalt stoppen

LKA-Präsident Andreas Stenger gab sich am Wochenende kämpferisch. "Wir setzen alles daran, um die Eskalation der Gewalt in der Region zu unterbinden. Hierfür bündeln wir unsere Kräfte und gehen entschieden jedem Hinweis nach", sagte er. "Wir werten akribisch jede einzelne Spur aus und führen die Kontrollen mit hoher Intensität weiter."

"Unsere Botschaft ist klar: Wir haben einen langen Atem und dulden keine rechtsfreien Räume."

Zuletzt hatten am Freitag Spezialkräfte der Polizei einen weiteren 20-Jährigen festgenommen. Er steht im Verdacht, am 17. März an einer Schussabgabe in Stuttgart-Zuffenhausen beteiligt gewesen zu sein. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.

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