Eine Grundschule in Stuttgart-Vaihingen hat Alarm geschlagen, nachdem zwei Kinder in der Woche vor dem Herbstferien erzählt haben, dass sie von einer verdächtigen Person angesprochen worden sind. Die Polizei hat umgehend darauf reagiert und gefahndet. Bislang gebe es noch keine Hinweise. Die Polizei wird aber auch nach den Ferien verstärkt in der Nähe der Schule Streife fahren. Die "Stuttgarter Zeitung" hatte zuerst berichtet.
Mit Lego ins Auto gelockt
Laut Aussage einer Grundschülerin habe ein Fremder sie nach der Schule gefragt, ob sie nicht zu seinem Auto kommen wolle, weil er dort Lego hätte. Das Mädchen habe sich geweigert das zu tun, sei weitergegangen und habe ihre Eltern darüber informiert.
Der Junge sei zwei Tage später ebenfalls von einem Fremden angesprochen worden. Dieser behauptete, die Mutter des Burschen habe ihn gebeten, ihn zur Schule zu begleiten. Auch er habe nicht darauf reagiert und erzählte der Lehrerin davon.
Gerüchte in Eltern-Chat-Gruppen Kinder von Fremden aus Autos heraus angesprochen? Schulen gehen in die Offensive
In den sozialen Netzwerken kursiert ein Elternbrief einer Stuttgarter Schule. Darin wird vor Belästigungen von Kindern auf dem Schulweg gewarnt. Wie schätzt die Polizei den Fall ein?
Keine eigenen Ermittlungen und Gerüchte
Die Polizei nimmt die Schilderungen der Kinder sehr ernst und ermittelt in beiden Fällen. Eine Polizeisprecherin warnt Eltern davor, über Messenger-Dienste Gerüchte zu verbreiten oder selbst nach potentiellen Verdächtigen zu fahnden.
Außerdem weist die Sprecherin darauf hin, dass kurz vor den Meldungen an der Grundschule Präventionstage stattgefunden haben. Dabei haben Polizeikräfte mit den Schülerinnen und Schülern über diese Themen gesprochen und ihnen Verhaltenstipps gegeben. Das könnte bei den Kindern Eindruck hinterlassen haben, so die Sprecherin.
Kinder aufklären, aber nicht ängstigen
In beiden Fällen haben die Kinder laut Polizei richtig reagiert. Grundsätzlich rät die Polizei Eltern und Lehrkräften dazu, mit den Kindern ein vertrauliches Verhältnis zu haben. Das sei wichtig, damit die Kleinen von solchen Vorkommnissen erzählen. Diese können die Erwachsenen dann direkt der Polizei melden.
Außerdem sei es wichtig Kindern zu erklären, dass sie durchaus von fremden Personen angesprochen werden können und niemand dabei zwangsläufig etwas Böses im Schilde führt, so die Sprecherin. Dennoch müsse man sie aber kindgerecht auf mögliche Gefahren hinweisen. Grundregeln sind dabei, nicht mit Fremden mitzugehen oder zu ihnen ins Auto zu steigen.