An Ostern wollen viele verreisen

Reiselust: Mehr Verkehr in der Region Stuttgart erwartet

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Zum Start der Osterferien wird wieder ein hohes Verkehrsaufkommen erwartet, auch in der Region Stuttgart. An einigen Stellen könnte es besonders eng werden.

Zu Ostern wollen viele verreisen. Gerade das Oster-Wochenende sei "das staureichste Wochenende" des Jahres, sagt Julian Häußler, Pressesprecher des ADAC Württemberg. Leider trifft das in hohem Maße die Region Stuttgart: auf der Straße, der Schiene und in der Luft. Zusätzlich gibt es auch noch Gleisarbeiten in Stuttgart.

Hohe Staugefahr auf den Autobahnen

Der Stau-Höhepunkt werde für den Gründonnerstag erwartet, am Ostersonntag ist weitgehend freie Fahrt möglich. Das heißt für die Region Stuttgart, dass das größte Staugeschehen während der Osterzeit auf der A8 zu erwarten sei, speziell im Abschnitt zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Das liege vor allem an der Baustelle bei Pforzheim zum sechsspurigen Ausbau der A8. Auch die A8 von Stuttgart in Richtung München sieht der ADAC als einen Stauschwerpunkt, sowie die A81, die ja schon im normalen Berufsverkehr ein Sorgenkind sei, so Häußler.

Allgemein müssten Reisende vor allem an Baustellen mit starken Verzögerungen rechnen und mehr Zeit für die Fahrt einplanen, insbesondere wenn Fahrspuren entfallen, so ADAC-Experte Holger Bach. Deswegen sei der Bereich rund um Stuttgart sehr staugefährdet. Wer zeitlich flexibel ist, solle auf Samstag und Ostersonntag als Reisetage ausweichen, da sei es ruhiger.

Stuttgarter Hauptbahnhof Hotspot im Bahnverkehr

Eng könnte es auch im Bahn-Verkehr werden. Zwar habe man sich bei der Deutschen Bahn mit mehr Zügen und Servicekräften auf die hohen Fahrgastzahlen an den Feiertagen eingestellt. Aber von Stuttgart aus seien die ICE-Verbindungen nach München, Nordrhein-Westfalen und Frankfurt in den Osterferien und an den Feiertagen die am stärksten ausgelasteten Strecken, so eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

Sie rät allen, die noch kein Ticket gebucht haben, auch Reiseverbindungen zu suchen, die einige Stunden von der ursprünglich gewünschten Abfahrt abweichen, um Züge zu finden, die weniger ausgelastet sind. Auch Ersatzverkehr oder Einschränkungen sind möglich, die Strecke Stuttgart-Nürnberg beispielsweise ist eines von acht großen Bauvorhaben der DB während der Oster-Feiertage.

Der Stuttgarter Hauptbahnhof sei ab Gründonnerstag für das ganze Jahr 2023 einer von zunächst sieben Bahnhöfen in Deutschland, an denen jeweils von Donnerstag bis Montag insgesamt mehr als 50 zusätzliche Servicekräfte für die Unterstützung der Reisenden zum Einsatz kommen und die bestehenden Teams im Kundenservice verstärken, so die Bahn-Sprecherin.

Vereinfachte Fahrrad-Mitnahme

Wer in den Osterferien sein Fahrrad mit an den Urlaubsort nehmen möchte, fände mehr Stellplätze in den Zügen des Fernverkehrs "als jemals zuvor" sowie eine vereinfachte Online-Buchung von Fahrradtickets über die Website next.bahn.de.

Schienensanierung in Stuttgart über Ostern

Mit Einschränkungen auf der Schiene ist auch in Stuttgart zu rechnen - allerdings nicht wegen des Reiseverkehrs. Von Karfreitag bis Ostermontag zum Betriebsschluss führt die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) im Bereich der Haltestellen Charlottenplatz und Olgaeck umfangreiche Gleisbauarbeiten durch. Der Abschnitt Hauptbahnhof bis Bopser beziehungsweise Eugensplatz müsse daher für den Stadtbahnverkehr komplett gesperrt werden, so die SSB. Die betroffenen Stadtbahnlinien U5, U6, U7, U8, U12 und U15 werden unterbrochen, verkürzt und umgeleitet. Die Museumslinie 23 fährt am Ostersonntag nicht. Betroffen von den Änderungen sind auch die Buslinien 42 und 44. Es wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Alle Fahrpläne gibt es im Internet unter www.ssb-ag.de und www.vvs.de.

Deutlich mehr Betrieb am Flughafen erwartet

Am Flughafen Stuttgart wird ebenso in den Ferien mehr Betrieb erwartet. Nach Auskunft des Flughafens stehen während der gesamten Osterferien mehr als 2.000 Flüge im Plan, das bedeute rund 250.000 Fluggäste. Stärkster Tag im Stuttgarter Flugverkehr werde aber nicht Gründonnerstag als Start der Osterferien sein, sondern der 14. April (Freitag) mit 209 geplanten Flügen. An normalen Tage seien es 170 bis 180 Flüge am Tag. Die beliebtesten Ziele zu Ostern seien Istanbul, Antalya und Palma de Mallorca mit insgesamt 415 geplanten Flügen während der Ferienzeit.

Weil mehr Menschen in den Terminals unterwegs sein werden als üblich, bittet der Airport Passagiere, mehr Zeit für Check-In und Sicherheitskontrollen einzuplanen. Vor allem wer Sperrgepäck hat, sollte früher vor Ort sein. Reisenden wird empfohlen, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein und möglichst den Online-Check-In nutzen. Die Bundespolizei empfiehlt, 90 Minuten vor Abflug an den Sicherheitskontrollen zu sein.

BUND: "Urlaub ist keine Ausrede für eine zerstörerische Mobilität"

Von der Flugbegeisterung ist der baden-württembergische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) alles andere als begeistert. "Fliegen ist mit Abstand die klimaschädlichste Art, sich fortzubewegen", sagt Martin Bachhofer, BUND-Landesgeschäftsführer. Der BUND appelliert daher an die Bürgerinnen und Bürger, das Mobilitätsverhalten zu ändern und vor allem auf Kurzstreckenflüge und -fahrten mit dem Auto zu verzichten. "Leider hat sich nach Corona am Reise-Verhalten nichts verändert", so Bachhofer. "Und damit auch nichts am CO2-Ausstoß. Urlaub ist keine Ausrede für eine zerstörerische Mobilität."

Flugbewegungen nicht wieder auf Niveau wie vor Corona

Allerdings sei das Niveau beim Fliegen nicht wie vor Corona, heißt es von der Flughafen Stuttgart GmbH. 2019 habe der Stuttgarter Airport 12,7 Millionen Passagiere gehabt, 2020 3,2 Millionen und 2021 3,6 Millionen. Im vergangenen Jahr wären es dann nach der Corona-Welle nur knapp 7 Millionen Passagiere gewesen. Für das laufende Jahr 2023 werden rund 8 Millionen Fluggäste erwartet. Bei den Flugbewegungen sei es ähnlich, so die GmbH auf SWR-Nachfrage. An einem starken Sommertag vor Corona seien es über 300, oft bis zu 400 Starts und Landungen täglich gewesen. Das Maximum sei also noch nicht wieder ausgeschöpft.

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