Blick auf mehrere Zapfsäulen einer Tankstelle.

Mythen rund um Spritpreise

Tanken wird teurer – aber nicht nur wegen Ostern

Stand
Autor/in
Max Dehling
Jutta Kaiser
Bild von Jutta Kaiser aus der SWR-Wirtschaftsredaktion.

Der ADAC rechnet mit steigenden Spritpreisen über Ostern. Diese könnten eine Folge davon sein, dass die Opec+-Staaten weniger Öl fördern wollen.

In Deutschland kostete ein Liter Super-Benzin E10 am Gründonnerstagmorgen im Mittel 1,80 Euro, beim Diesel waren es 1,69 Euro. Am Vortag hatten die Spritpreise in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz teils angezogen. In Mainz war Diesel am Mittwochvormittag um acht Cent, Super E10 um sechs Cent teurer als zur selben Zeit am Dienstag. Ähnlich stiegen die Preise auch in Stuttgart.

Tankstellen erhöhen ihre Preise - aber nicht überall

Unter anderem in Trier oder Villingen-Schwenningen waren Diesel und E10 am Mittwoch aber kaum oder gar nicht teurer als am Dienstag. Der ADAC rechnet allerdings über die Osterfeiertage mit steigenden Preisen an den Tankstellen: Wo genau und wie sehr, lasse sich aber nicht sagen.

Diesel- und Benzinpreise So tanken Sie heute günstig

Spritpreise am 18. Juli 2024: Superbenzin kostet im Mittel 1,81€, E10 1,75€ und Diesel 1,63€ in Deutschland. So teuer ist es in Ihrer Nähe.

Der Tag in RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Warum der Spritpreis möglicherweise weiter steigt

Schon seit Jahresbeginn war Benzin teurer geworden, Diesel dagegen günstiger. Ein Faktor für Preissteigerungen bei Sprit ist die Ölfördermenge und damit einhergehend der Ölpreis: Anfang April hatten die Mitglieder des OPEC-Kartells und andere Förderländer angekündigt, ihre Ölproduktion zu drosseln. Der deshalb gestiegene Ölpreis führte bereits am Dienstag zu einer Verteuerung an den Tankstellen. Laut einer Sprecherin des ADAC könnte sich das fortsetzen.

Dazu kommt, dass der Gründonnerstag ein besonders verkehrsreicher Tag ist - weil dann viele Menschen gleichzeitig in die Osterfeiertage starten und vorab tanken. Feiertage und Ferienzeiten allein führen aber nicht zu einem signifikanten Anstieg der Preise. Auch an Wochenenden ist Tanken laut ADAC im Allgemeinen nicht nennenswert teurer als unter der Woche.

Mineralölkonzerne verfolgen andere Preispolitik

Früher gab es solche Preissteigerungen vor Ferien und Wochenenden durchaus. Sie haben sich so ins Gedächtnis mancher Menschen eingebrannt, dass sie dieselbe Entwicklung auch jetzt wieder erwarten.

Tatsächlich hat sich die Preispolitik der Mineralölkonzerne aber verändert, so eine ADAC-Sprecherin. Inzwischen gibt es über den Tag hinweg viele Preisschwankungen, und Tanken ist tendenziell morgens deutlich teurer als in den Abendstunden.

Bundeskartellamt: Derzeit Preisschwankungen bei Sprit kleiner

Allerdings: Seit Mitte März fallen die Preisschwankungen laut Bundeskartellamt im Lauf eines Tages kleiner aus - sowohl bei Benzin als auch bei Diesel. Insbesondere am Morgen sind die Preisspitzen demnach kleiner. Weiterhin gilt:

"Vergleichen lohnt sich – gerade bei längeren Fahrten in den Urlaub. Am günstigsten ist es nach wie vor, am späten Nachmittag und abends zu tanken."

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