Menschen besuchen das Public Viewing auf dem Stuttgarter Schlossplatz während der Fußball-EM 2024.

Anklage wegen versuchten Mordes

Messerangriff bei Fußball-EM: Ermittler vermuten als Motiv Hass auf Türken

Stand
Autor/in
Christian Spöcker
Christian Spöcker, SWR

Beim Fußball-EM-Spiel Tschechien - Türkei soll ein Mann auf dem Stuttgarter Schlossplatz mehrere Menschen mit einem Messer teils schwer verletzt haben. Nun soll er vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart will einen 25-Jährigen vor Gericht sehen und hat gegen ihn Anklage wegen versuchten Mordes in sechs Fällen erhoben. Sie wirft dem tatverdächtigen Syrer vor, er habe im Juni beim Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft in Stuttgart mehrere Menschen mit einem Klappmesser angegriffen und teilweise schwer verletzt. Außerdem soll er versucht haben, weitere Menschen mit dem Messer anzugreifen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord in insgesamt sechs Fällen vor.

Attacke mit Messer beim Public Viewing in Stuttgart

Der Vorfall ereignete sich während des Spiels zwischen Tschechien und der Türkei. Der Anklage zufolge soll der Beschuldigte mit einem Klappmesser zunächst unvermittelt und von hinten auf einen 38-Jährigen eingestochen haben. Das Opfer, das ein Trikot der türkischen Nationalmannschaft trug, wurde schwer verletzt. Ein 37 Jahre alter Mann, der den Täter wegziehen wollte, wurde ebenfalls angegriffen, konnte aber ausweichen.

Anschließend soll der Beschuldigte drei Männer im Alter von 60, 21 und 19 Jahren durch Stiche und Schnitte im Oberkörperbereich verletzt haben. Einen weiteren, 30-jährigen Fan soll er mit dem Messer verfolgt, aber nicht erreicht haben. Dann wurde er von anderen Fußballfans und Polizisten überwältigt.

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Beim Public Viewing zur Fußball-EM auf dem Schlossplatz in Stuttgart hat es eine Auseinandersetzung gegeben. Dabei wurden drei Männer verletzt, einer schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr.

Angriff auf Türkei-Fans auf dem Stuttgarter Schlossplatz

Alle Angegriffenen trugen zur Tatzeit Fansymbole der türkischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Mann habe aus Hass auf Türken gehandelt, glaubt die Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte soll demnach gezielt türkische Fußballfans angegriffen haben, um diese zu töten. Unter den Opfern war auch ein Deutscher.

Der Beschuldigte sitzt seither in Untersuchungshaft. Das Landgericht Stuttgart muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.

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