Millionen Menschen haben die Krönung von König Charles III. im Fernsehen verfolgt. Klein aber fein ging es im Stuttgarter Heusteigviertel beim Treffen vor dem Bildschirm zu. Gut ein Dutzend Gäste des English Tearoom haben die majestätischen Momente miterlebt.
Ist die Monarchie noch zeitgemäß?
Lynn ist in London geboren und Verkäuferin und Beraterin im Tearoom. Sie war schon in allen Ländern, aus denen der Tee kommt, den sie im Laden verkaufen. Die Krönung von Charles sei in Großbritannien ein heiß diskutiertes Thema. Die Queen sei etwas ganz besonderes gewesen, erzählt Lynn dem SWR und mit dem Tod der Königin sei auch sehr viel verloren gegangen. Die Verbindung zu Charles sei nicht so da.
Lynn meint, heute solle man feiern und nicht so viel diskutieren. Einige Gäste sagen, die Monarchie sei überholt, koste viel und sei aus der Zeit gefallen. Eine Besucherin des Tearoom hat zehn Jahre in London gelebt und fühlt sich mit der englischen Kultur eng verbunden. Die königliche Familie sei Teil des dortigen Lebens, sagt sie. Ob man die Monarchie nun brauche oder nicht sei auch eine Gefühlsfrage. Für sehr viele Leute sei das ein Tag der Freude und der gemeinsamen Identität.
Zeremonie in London König Charles III. gekrönt - mit Gästen aus Baden-Württemberg
Rund acht Monate nach dem Amtsantritt wurden König Charles III. und seine Ehefrau Königin Camilla am Samstag gekrönt. An der Zeremonie nahmen auch Gäste aus Baden-Württemberg teil.
Konzert auf Schloss Windsor
Am Sonntagabend fand auf Schloss Windsor ein Konzert statt, die riesige Bühne mit ihren Laufstegen in alle Richtungen war der britischen Flagge nachempfunden. Unter dem Motto "The Big Help Out" (große Hilfe) wird die Bevölkerung dann am Montag (8. Mai) ermuntert, die Freiwilligenarbeit in ihren Gemeinden kennenzulernen. Schule oder Arbeit muss man dafür nicht schwänzen: Die Menschen im Vereinigten Königreich erhalten einmalig einen zusätzlichen Feiertag.