Nach vier Jahren Bau hat die Wartezeit für den zoologisch-botanischen Garten Wilhelma und ihre vielen Fans ein Ende: Am 24. Juli wurde das neue Zuhause von elf australischen Tierarten in Stuttgart mit prominenten Gästen eröffnet, unter anderem von Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne). Seit Dienstag (25. Juli) dürfen auch Besucherinnen und Besucher die neue "Terra Australis" anschauen. Die kürzlich eingezogenen Koalas sind bereits die neuen Stars.
Koalas in Stuttgart: Kommunikation auf Schwäbisch
Thali Bauer ist eine der Tierpflegerinnen, die sich um die vier Wilhelma-Neuzugänge kümmert. "So ein Koala ist schon wirklich so flauschig, wie man sich das vorstellt. Vielleicht noch flauschiger. Aber die Krallen, die sind wirklich sehr, sehr scharf", erklärt sie. Ende Juni sind die australischen Beuteltiere nach einer Reise um die halbe Welt in ihrer neuen Heimat Stuttgart angekommen: die zwei Koala-Männer Aero und Navi und die zwei Koala-Damen Scarborough und Auburn. Anfangs mussten die empfindlichen Beuteltiere noch in Quarantäne. Sie mussten sich an die fremde Umgebung und vor allem das neue Futter gewöhnen - und natürlich auch daran, dass um sie herum jetzt Schwäbisch statt Englisch gesprochen wird.
Eingeflogen aus Australien Wilhelma: Vier neue Koalas haben sich in Stuttgart gut eingelebt
Vier Koalas sind in der Wilhelma Stuttgart eingezogen - nach einem Trip um die halbe Welt! Das Quartett bewohnt nun die Terra Australis - betreut von Pfleger Marcel Schneider.
Wilhelma züchtet eigene Eukalyptusbäume
Koalas fressen ausschließlich Blätter und Rinde von bestimmten Eukalyptusarten. Diese bekommt die Wilhelma künftig zwei Mal pro Woche in einem Kühl-Lkw von einer spezialisierten Gärtnerei aus Leipzig geliefert. Falls mal etwas schief gehen sollte, hat die Wilhelma als Reserve selbst in einem Gewächshaus 100 Eukalyptusbäume herangezogen.
Das Gehege der Koalas orientiert sich sehr stark am ursprünglichen Lebensraum der Tiere. Die Herausforderung sei gewesen, die Vegetation aus dem Noosa-Nationalpark in Australien nachzubauen, erklärt der Chefbotaniker der Wilhelma Björn Schäfer. Neben den Koalas werden in der "Terra Australis" zehn weitere Tierarten aus Australien zu sehen sein, viele davon sind nachtaktiv.
Mehr Platz für Tiere, weniger für Besucher
Die neue "Terra Australis" war früher das Menschenaffenhaus und galt einst als das modernste der Welt. Die gekachelten Wände und der Sichtbeton von damals sind jetzt verschwunden, alles wurde naturnah umgestaltet. Laut Wilhelma wurde der Bereich für die Besucher verkleinert, während der für die Tiere vergrößert wurde. Zehn Jahre dauerte das Projekt von der Planung bis zur Umsetzung.