Gegner des Großprojekts Stuttgart 21 sind am Montagmorgen in das Büro von Umwelt- und Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) eingedrungen. "Mit Schlafsäcken, Schlafmützen und -masken ausgestattet", wie das "Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21" mitteilte, rollten Aktivistinnen und Aktivisten dort Schlafsäcke aus und legten sich hin.
S21-Gegner kritisieren Baubürgermeister Pätzold
Das Bündnis kritisiert die geplante Bebauung im Rahmen von Stuttgart 21 als klimafeindlich. "Die von Pätzold verbissen betriebene Bebauung des derzeitigen Gleisvorfelds mit einem neuen Stadtteil schränkt die nächtliche Abkühlung ein und bremst den Abfluss der Heißluft Richtung Neckar", wirft ihm die Gruppe unter anderem vor.
Stadt: Pätzold sprach mit Aktivisten
Die Stadt Stuttgart teilte dem SWR auf Anfrage mit, Pätzold sei mit den Aktivistinnen und Aktivisten "ins Gespräch gegangen". Später hätten sie das Gebäude schließlich verlassen. Ein Sprecher der Stadt zeigte sich zwar wenig begeistert von der Aktion, durch die Pätzold von der Arbeit abgehalten worden sei. Allerdings lege die Stadt auch Wert darauf, dass städtische Gebäude grundsätzlich für Besucher offen zugänglich seien.
Das "Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21" setzt sich schon seit langem gegen das Großprojekt ein. Vor kurzem lud es beispielsweise für Mitte Februar zur mittlerweile 648. Montagsdemo auf dem Stuttgarter Schlossplatz ein. Zu den Mitgliedern des Aktionsbündnisses zählen unter anderem der Linken-Landesverband Baden-Württemberg, Gewerkschafter als auch das Bündnis SÖS Stuttgart Ökologisch Sozial.
Finanzielle Situation beim Großprojekt Zehn Milliarden Euro für S21-Bahnhof - doch wer zahlt?
Um kaum ein Großprojekt gibt es so viel Streit wie um den Bau des Tiefbahnhofs. Über die Mehrkosten gibt es Streit - ab Mai verhandelt das Verwaltungsgericht Stuttgart.