Am Sonntagnachmittag sind drei Unbekannte auf das Dach des Inselbads in Stuttgart-Untertürkheim gestiegen und haben kurzfristig ein Transparent mit der Aufschrift "Remigration" angebracht. Laut Polizei brüllten sie zudem rechte Parolen und schmissen Flugblätter. Bereits wenige Minuten später waren sie wieder verschwunden.
Offenbar stecken Mitglieder der Gruppe "Wackere Schwaben" dahinter. Laut einem Sprecher der Polizei ist dies eine Untergruppe der rechtsextremen "Identitären Bewegung", die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Die Ideologie der "Identitären": "Ethnopluralismus"
Die "Identitäre Bewegung" steht nach eigenen Angaben für "Ethnopluralismus". Demnach gebe es in Europa eine "geschlossene Kulturordnung", die sich von nicht-europäischen Ländern klar unterscheide. Diese Kulturen dürften sich nicht vermischen.
Diese Haltung widerspricht dem Grundgesetz und gilt deshalb als verfassungsfeindlich. In der Soziologie gilt "Ethnopluralismus" als sogenannter Kulturalismus. Forschende sprechen dabei auch vom "Rassismus ohne Rassen".
Instrumentalisierung des Mordes in Asperg
In der Region Stuttgart trat die "Identitäre Bewegung" zuletzt in Asperg (Kreis Ludwigsburg) in Erscheinung. Dort stellte sie ein Gedenkkreuz für die ermordete Tabitha auf. Als der amtierende Bürgermeister Christian Eiberger (parteilos) das Kreuz für ein Fest bewegte, geriet auch dieser in das Kreuzfeuer der "Identitären".