Ein Thermoemeter zeigt an, dass die Temperatur weit über 30 Grad gestiegen ist.

13 Hitzetage in 2024

Hitze in Stuttgart: War das früher auch schon so?

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Markus Frank
Markus Frank
Thomas Fritzmann
Thomas Fritzmann

Immer mehr Kommunen ergreifen Hitzemaßnahmen. Der Kreis Ludwigsburg hat in diesem Jahr sogar einen Hitzeaktionsplan veröffentlicht. Aber wird es wirklich wärmer?

Laut dem Deutschen Wetterdienst gab es in diesem Jahr bisher 13 sogenannte Hitzetage in der Landeshauptstadt. Gemeint sind Tage, an denen über 30 Grad gemessen werden. Die gab es auch schon früher - aber es werden immer mehr.

Besucher im Mineralbad Berg: "Früher war es durchweg etwa die gleiche Temperatur."

An den heißen Tagen zieht es viele Menschen für eine Abkühlung in Freibäder. So auch ins Mineralbad Berg. Guido Schmidt erinnert sich an früher, als die Sommer aus seiner Sicht noch anders aussahen: "Früher war über den Sommer etwa die gleiche Temperatur. Und heute sind es 32, 34 Grad. Also kaum auszuhalten!“ Ganz richtig ist das nicht. Schon damals gab es sehr heiße Tage, wie ein Bericht des Süddeutschen Rundfunks (heute Südwestrundfunk; SWR) vom 14. Mai 1969 belegt.

1969 steigen die Temperaturen in Stuttgart weit über 30 Grad. Das Mineralbad Berg ist überfüllt.
Schon 1969 stiegen die Temperaturen an manchen Tagen weit über 30 Grad. Damals bedeutete das viel Stress für den Bademeister, um dem Besucheransturm gerecht zu werden.

Damals kratzte die Temperatur sogar an der 40-Grad-Marke. Ähnlich berichtete die beispielsweise Abendschau auch am 3. August 1990, mit Bildern von verdorrten Pflanzen und dem Sprechertext: "Wüstenglut über Mitteleuropa. Seit einem Monat steigert sich die Hitze Woche für Woche. Die Temperaturen nähern sich der 40-Grad-Marke." Ganz trügerisch ist Guide Schmidts Erinnerung allerdings auch nicht, denn die Zahl der besonders heißen Tage steigt laut dem Deutschen Wetterdienst seit Jahren.

Zahl der Hitzetage steigt seit Jahren

"Wir haben mehr Sommertage und auch mehr Hitzetage", erklärte Kai-Uwe Nerding vom Deutschen Wetterdienst im SWR-Interview. "Das liegt daran, dass die Temperaturen insgesamt gestiegen sind." Das belegen auch die Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdiensts.

Die Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdiensts belegen, dass die Zahl der sogenannten Hitzetage in Stuttgart immer weiter steigt.
Immer öfter steigen die Temperaturen in der Landeshaupstadt über 30 Grad.

Und auch in Zukunft werden lange, trockene und heiße Sommer normaler. „Wir müssen in Baden-Württemberg weiter mit steigenden Temperaturen rechnen. Und damit mit der Zunahme von Hitzewellen, die auch länger anhalten", sagte Nerding. Und auch andere Extremwetterereignisse werden wir laut ihm immer öfter erleben. Neben den Trockenphasen, sei auch immer öfter mit Starkregen zu rechnen.

Sorgen macht sich dennoch nicht jeder. "Ich bin jetzt 65, sag ich ganz ehrlich. Und für mich die nächsten 35 Jahre reicht es noch", sagte ein Mann im Mineralbad Berg.

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