Etwa 2.000 Menschen haben am Sonntag am Lehenfeld in Asperg (Kreis Ludwigsburg) gegen die geplante Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) demonstriert. Die Bürgerinitiative "Gemeinsam gegen Lea Tamm-Asperg" (GGLTA) hat nach eigenen Angaben bereits über 3.000 Unterschriften gegen das Bauprojekt gesammelt. In der LEA soll Platz für mindestens 1.200 Geflüchtete geschaffen werden.
LEA soll an einem anderen Ort gebaut werden
Die Demonstrantinnen und Demonstranten stellen sich nicht grundsätzlich gegen eine Flüchtlingseinrichtung. Sie wollen, dass die Einrichtung an einem anderen Ort gebaut wird. Es müsse einen geeigneteren Ort geben. Sie kritisieren vor allem die Versiegelung der Grünfläche, die mit dem Bau der Aufnahmestelle verbunden wäre. Aber auch Sicherheitsbedenken und Ängste vor Zuwanderung äußern einige Demonstrierende.
Ministerpräsident im Kampf mit Kommunen
Teil der LEA-Demonstrationen waren in der Vergangenheit auch die Bürgermeister der Kommunen Tamm und Asperg, Martin Bernhard und sein Amtskollege Christian Eiberger. Im April kündigte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) an, dass er sich im Zweifel auch gegen den Willen der Kommunen durchsetzen werde, um neue Unterkünfte zu schaffen. "Wir müssen die Flüchtlinge unterbringen. Das ist eine Pflichtaufgabe", so Kretschmann.
Nach Widerstand gegen Pläne Flüchtlingsunterkünfte: BW macht Kommunen Druck
Ministerpräsident Kretschmann will den Bau von Flüchtlingsunterkünften notfalls auch gegen den Willen der Kommunen durchsetzen. Die Unterbringung sei eine Pflichtaufgabe des Landes.
Unterschriften statt Demos
In Zukunft möchte die Bürgerinitiative weniger demonstrieren. "Wir wollen uns nicht von Demo zu Demo hangeln", sagte ein Sprecher der Initiative der "Bietigheimer Zeitung". Stattdessen wolle die Initiative weitere Unterschriften sammeln.